Re: Eure Album-Top100

#226969  | PERMALINK

udw
so little gets done

Registriert seit: 22.06.2005

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Sehr spät, nun aber doch: eine sehr spannende Liste wahr.
Besonders gefreut habe ich mich über die Nennung folgender Alben:

wahr

3 Neil Young – On The Beach

7 Songs: Ohia – Didn’t It Rain
Ich stellte mal irgendwann die Behauptung auf, dass es jedes Jahr ein Album gibt, das die Stimmung von „On The Beach“ einfängt, man muss es nur finden. Totaler Blödsinn. Es gab in all den Jahren nur ein einziges, das es wirklich tat. Jason Molinas Tod hat mich getroffen.

29 Bill Callahan – Sometimes I Wish We Were An Eagle
Callahan ist wie Goethe. Der reduzierte seine Gedichte zum Alter hin auch immer mehr.

31 Paul Metzger – Gedanken Splitter
Metzger aus Minneapolis ist mein Mann am experimentellen Banjo. Das er übrigens 23-saitig spielt, ähnlich wie eine Barocklaute. „Gedanken Splitter“ ist eine teilweise überwältigend aggressive Platte. Besonders auf – nomes est omen – „Zugentgleisung“. Weniger aggressiv, dafür mehr raga-esk ist das Album „Deliverance“, das ich hier ebenfalls sehr empfehlen kann. Man sollte jedoch in beiden Fällen sehr lange Banjo-Improvisationen mögen.

71 Magnolia Electric Co. – Magnolia Electric Co.
Jason Molina ging nach Songs: Ohia mit großem elektrischen Bahnhof seinen Weg, der dem der Crazy Horse nicht unähnlich war. Ein ganz Großer (gewesen). Rest In Peace.

76 Steffen Basho-Junghans – Waters In Azure
„One“ ist Pulsieren mit einem Finger auf einer Saite gespielt (und ohne Spielhand!). Alles andere als ein netter Gag. Der experimentellste Stahlsaiten-Gitarrist kommt aus dem Harz.

80 Brethren Of The Free Spirit – The Wolf Also Shall Dwell With The Lamb
Laute (Jozef Van Wissem) und Gitarre (James Blackshaw). Erlöst uns nicht von dem Bösen, hat aber ein Herz für religiöse Splittergruppen früherer Jahrhunderte. Von Blackshaw könnte man einige seiner Solo-Alben hier nennen. Ich lass es aber mal bei Brethren.

Die Paul Metzger Platte kenne ich noch nicht, werde ich mir jetzt aber demnächst anhören. Ich habe ihn vor kurzem live im Berliner Monarch gesehen und war sehr beeindruckt. Ich besitze allerdings nur „Tombeaux“.
Spannend auch, dass Du „Waters In Azure“ für Basho-Junghans‘ beste Platte hältst. Mir gefällt sie auch sehr gut (die faszinierendste seiner eher minimalistischen Phase), ich ziehe dann aber wohl doch seine etwas elegischeren Werke wie „Fleur De Lis II“ oder das tolle „IS“ vor. Dazu kurz in eigener Sache: im letzten Jahr hatte ich mit zwei anderen Usern die Gelegenheit, Steffen in seiner Wohnung zu einem mehrstündigen Gespräch zu treffen. Einen Artikel dazu gab es in der gethappy?!-Ausgabe #5.

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