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@pinch: Doch, es ginge mir schon um bestimmte Einspielungen – aber ich habe diese halt in den meisten Fällen nicht auf einer Schallplatte vorliegen. Zudem findet sich auch in den Fällen, wo das so ist, oft noch irgendwwelches Füllmaterial drauf, oder Werkgruppen wurden auf zwei LPs oder mehr aufgesplittet … da finde ich dann die Betrachtung der Einheit „Album“ ziemlich uninteressant und manchmal auch völlig irrelevant, aber vielleicht geht es ja wirklich nur mir so. In vielen Fällen müsste ich zudem erst mal recherchieren, auf welchem „Album“ eine Aufnahme denn zuerst erschienen ist, weil ich sie nur in späteren, umgestellten Editionen verfügbar habe, weil das ursprüngliche „Album“ irgendwann vor 20 oder 30 Jahren verschwand und die Musik seither in anderer Zusammenstellung präsentiert wird. Das ist am Ende irgendwie eine müssige Form, denn der Kontext, in dem ich die Sachen eben kenne, ist deshalb in vielen Fällen ein anderer – und schliesst daher die Nennung in einer solchen einigermassen auf Alben fokussierten Diskussion leider einfach aus (oder es müsste halt ein viel durchlässigerer, ja über alle Massen gedehnter Album-Begriff angewandt werden – wie ihn Friedrich mit seiner #1 ja auch schon andeutet … der ich dann z.B. einfach die 4CD-Box entgegenhalten würde, sie war das „Album“, mit dem ich die frühe Musik von Monk kennenlernte und ich möchte keinen Track daraus missen). So gesehen ist eben vielleicht doch sinnvoll, sich auf eine „klassische“ Definition von „Album“ zu beschränken und alles wegzulassen, was man nicht in die Kategorie packen kann (was eben bei mir wohl 80% oder noch mehr der Klassik betrifft – klar, ich könnte die Heifetz- und Rubinstein-Boxen auswerten, Goulds Bach, die ganzen Opern – aber das schiene mir kein gutes Unterfangen, wenn ich zugleich vieles weglassen müsste, weil ich nicht weiss, wie die Album-Form aussah und ich die Musik schlicht nicht in der Konfiguration kenne, in der sie irgendwann vor meiner Zeit auf einem Album erschien. Auf diese Dinge bezogen ist das „Album“ eine historische Kategorie … die weiterlebt, klar, aber mich dünkt ja gerade der Klassik-Markt wird mit zuvielen belanglosen „Alben“ (die am Ende oft doch nur Track-Compilationen sind) geschwemmt. Lustig, dass man quasi via Klassik an einen Punkt gelangt, an dem man sich durchaus auch mit den Folgen von iTunes und dem ganzen Streaming wiederfinden kann … aber eben: so gesehen scheint mir die Aufrechterhaltung des engen Begriffes definitiv sinnvoll, weil man sonst kaum noch eine Grundlage hat, auf der sich diskutieren lässt.
@friedrich: schon klar … aber das Ding ist: wenn ich „Saxophone Colossus“ reinnehme, wo bleiben dann „Our Man in Jazz“, „A Night at the Village Vanguard“, „Way Out West“ und ein paar weitere? Aber klar, ich habe ja meine „komplette“ Liste längst eingereicht, das hier ist nicht der Ort. Was mich dann aber auch wundernehmen würde ist, im Einzelnen zu hören: warum „Saxophone Colossus“ und nicht …., warum „In a Silent Way“ und „On the Corner“ und nicht auch etwas aus der vor-elektrischen Zeit (gut „Somethin‘ Else“ – zweifellos ein phantastisches Album, aber für meine Ohren kaum das bessere „Kind of Blue“ … da müsste man aber jednefalls im selben Atemzug auch noch „Milestones“ nennen und die phantastische Studio-Session von 1958, die leider nie in schlauer Albumform erschienen ist – auf „Jazz Tracks“ fehlte der beste Track der Session).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba