Re: Eure Album-Top100

#226611  | PERMALINK

wahr

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ClauNochmal, es steht doch jedem frei, Compilations besonders zu schätzen, das geht mir bei einigen ja auch so. Aber es sind eben keine Alben. Absurd, dass das hier überhaupt diskutiert wird.

Was ist daran absurd? Ich kenne keine allgemeingültige Definition eines Musikalbums, das Compilations ausschließt. Es gibt einige Compilations, die sind in sich so schlüssig und kunstvoll, konzeptionell so überzeugend zusammengestellt, dass sie ohne Probleme als zusammenhängende Alben durchgehen. Und es gibt einen großen Graubereich. Was ist mit Alben von Rhythm & Sound? Diese sind Zusammenfassungen von vorher nach und nach veröffentlichten Maxis (A-Seite plus Version), oder die Platten sind aufgeteilt in nur Versions oder nur Artist-Versionen. Der gesamte Bereich reiner Version-Alben im Reggae wäre ausgeklammert. Was ist mit der von Harry Smith zusammengestellten „Anthology Of American Folk Music“? Enorm einflussreich, die Schellack-Originale sind nicht zu bekommen. Fast der gesamte Folkways-Katalog müsste rausfallen oder ist zumindest im Graubereich. Was ist mit den Field-Aufnahmen eines Alan Lomax? Den Rogue’s Gallery-Samplern mit eigens eingespielten Songs diverser Interpreten? Die wundervollen, thematischen Zusammenstellungen uralter BBC-Aufnahmen auf Honest Jons? Oder „Open Strings“, wo eigens für das Album produzierte Aufnahmen von zeitgenössischen Musikern mit alten Aufnahmen aus Ägypten, Iran, Irak und der Türkey der 1920er Jahre korrespondieren? The Clean’s „Compilation“ ist eine Sammlung von Maxis und Singles, und doch kennen die meisten diese Songs nur aus der „Compilation“, die im Übrigen wie aus einem Guss klingt. Man kann da meines Erachtens keine Grenze ziehen.