Re: Die besten Blue Note Alben

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gypsy-tail-wind
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katharsisIn den Ring würde ich gerne noch die Bossa-Platte von Charlie Rouse werfen.

Und Lawrence Marable ist ein toller Hinweis. „Tenorman“ ist ein wunderbares Album!

Die Rouse hab ich noch nicht lange – letztes Jahr mal die Conn-CD gekauft, erst zwei, dreimal gehört… „Oh Yeah!“, auch letztes Jahr gekauft, gefällt mir schon wesentlich besser! Ebenso „Takin‘ Care of Business“.

Marable… da muss ich jetzt fairerweise noch Teddy Edwards erwähnen, einen anderen unter den Tenoristen, die neben Coltrane und Rollins eine eigen Spielweise geschaffen haben, und leider ein Musiker, der viel zu wenig bekannt wurde. Seine schönsten Alben erschienen wohl auf Contemporary, er hat aber auch auf Prestige Alben veröffentlicht, sowie auf Pacific Jazz (darum im Blue Note-Thread…), in den 90ern hat er dann auf Gitanes vier schöne Alben und einen Sideman-Auftritt bei Randy Weston machen können. Dazwischen war er u.a. bei Tom Waits… und er gehört auch zu den Grossen des kalifornischen Bop, mit tollen frühen Aufnahem u.a. mit Howard McGhee, Dodo Marmarosa und Dexter Gordon (deren Tenor-Battle steht derjenigen von Dex/Wardell Gray nicht nach!). Aben eben, auch bei ihm sind leider manche Alben nur sehr schwer zu finden!

Nochmal zum Bossa, ich hab da auch nur rudimentäre Kenntnisse, aber in den endlosen Universal-Spezialangeboten hier (die jetzt auch vorbei sind, oder mal Pause haben, mein Portemonnaie dankt’s) gab’s ein gutes dutzend Elenco CDs, einige französische CDs (jewel cases, aber dieselbe Aufmachung wie die „Heritage Series“ und diese andere „…Series“, die um 2000 rauskamen), und auch die „Originals“ von Luiz Bonfa, Astrud Gilberto, Maria Toledo etc. Hab da ziemlich zugegriffen aber vieles davon erst zwei, dreimal gehört.

Und zu guter letzt in diesem Zusammenhang: Cannonball Adderley hat ja diese sieben Alben gehabt, die er von Capitol zu Riverside mitnahm (die gab’s dann ende 80er bei Landmark als LPs und CDs, da war Keepnews dahinter), die dann vor 10 Jahren oder so wieder bei EMI/Capitol/Blue Note gelandet sind, darunter ist auch das Bossa-Album von Cannonball. Natürlich fehlt ihm jegliche Subtilität für die Musik, es ist mehr ein Samba-Album als ein Bossa-Album, aber es macht grossen Spass! Als (ehemaliger?) Hobby-Saxophonist hab ich irgendwo ein Heft mit transkribierten Cannonball-Soli, da sind einige von diesem Album dabei, das ist schon klasse! Ein Licks-player, klar, aber Mann, was für ein Sound, was für eine Spielfreude, für mich einer der verkannten ganz Grossen!

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