Re: Die besten Blue Note Alben

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

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Bzgl. Andrew Hill kann ich das nur schwer erklären. Zumal ich auch nicht sagen würde, dass die Entscheidung in Stein gemeißelt ist und daher auch alles andere als leicht fiel.
Der näheste Konkurrent ist wohl „Point of Departure“mit dem Kontrast zwischen Dolphy und Dorham. Mit Hill bin ich nur nach und nach warm geworden und es fällt mir schwer mich insgesamt zu entscheiden, weil wohl jedes Album ein eckiges Highlight im BN-Katalog darstellt.
An „Judgement“ fasziniert mich der Verzicht auf Bläser, die Hinzunahme von Vibes und das traumwandlerische und nicht ganz so vertrackte Spiel von Hill selbst. Ich mag besonders die Hommage an Alfred Lion darauf, das hat etwas sehr intimes und zärtliches, was ich an Hill sonst eher vermisse.

Bei Brooks war ich mir nicht mehr sicher, da ich die LP lange nicht mehr gehört hatte. Aber klar, das Album ist ein Meilenstein.

Zu Tokyo Blues: Ich finde die späteren Aufnahmen von Silver reichlich spannend, etwa mit der unterrepräsentierten „Doin‘ the Thing“ beginnend (insb. auch „Silver’s Serenade“). Zuvor plänkelt er mir zu oft im Seichten. „Song for my father“ finde ich insgesamt weiterhin sehr stark, aber das Album ist auf Dauer zu gleichförmig. „Tokyo Blues“ hat wunderbare abwechslungsreiche Kompositionen und eine tolle Band zu bieten. Ich finde auch, dass das eines der „dunkleren“ Silver-Alben ist.

„Gettin‘ around“ mag ich ebenfalls hauptsächlich wegen Bobby Hutchersons Unterstützung. „Manha de Carnaval“ ist einer meiner Lieblingsstandards und ich finde ihn dort so kongenial umgesetzt. Die Rhyhtmusgruppe ist exzellent und Gordon spielt sich durch ein Programm, das nicht schwer oder übermäßig spannend ist, aber genau sein Vehikel. Auf Platz 2 käme übrigens „One flight up“.

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III