Re: Die besten Blue Note Alben

#2246663  | PERMALINK

katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

Beiträge: 1,737

Wir hatten es ja mal mit Hancock. Ich bin geneigt, „Maiden Voyage“ meinen Top25 hinzuzufügen. Über das Wochenende habe ich sie endlich mal wieder gehört und war meiner Hörerinnerungen zum Trotz positiv überrascht. Das was Tony Williams vor allem mit den Becken anstellt ist schlichtweg phänomenal. Hancock selbst gefällt mir sehr gut, da er einerseits sehr agil, lyrisch und einfallsfreich spielt, andererseits ein gutes Händchen für kompositorische Tonbilder beweist. Ich glaube, dass ein Pluspunkt genau dort zu sehen ist, da die CD eine Art fortlaufende Geschichte erzählt. George Coleman spielt absolut packend (und hätte einen weiteren Auftritt auf „Empyrean Isles“ verdient). Freddie Hubbard sehe ich hier sehr gemischt. Einerseits hält er sich zurück und fällt im Vergleich zu Coleman in der Frontline wenig auf, ein anderes Mal ist er mir etwas zu weit „out front“ (bei „The eye of the hurricane“) und tut dem Track damit nicht gut. An seiner Stelle hätte mir wohl insbesondere Donald Byrd besser gefallen. Mit „Survival of the fittest“ ist meines Erachtens ein schwacher Track enthalten, so dass leider ein gewisser Knick entsteht.
Insgesamt aber ein sehr kohärentes und facettenreiches Album, das einen guten Platz verdient (und nicht umsonst nicht unbedingt unbekannt ist).
Die RVG-CD ist übrigens mustergültig, was das Einfangen der Atmosphäre und die Aussteuerung der Instrumente anbelangt.

--

"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III