Re: Die besten Blue Note Alben

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gypsy-tail-wind
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Und noch zu „Somethin‘ Else“ – es gibt ja die Ansicht, dass es eine Art Übung für „Kind of Blue“ gewesen sei, mit diesem einen völlig modalen Stück, wo Miles und Cannonball im Wechsel das beinahe nicht vorhandene Thema spielen… mag schon sein. Jedenfalls gehen die Anfänge für solche reduziert strukturierten Stücke weiter zurück (und auch auf dem grandiosen, völlig zu Unrecht im Schatten von „KoB“ stehenden „Milestones“ gibt’s solches zu hören).

Für mich ist „Somethin‘ Else“ aber eben doch auch ein Blue Note Album, wegen der Rhytmusgruppe mit Blakey (den man selten auf anderen Labels zu hören bekam… bis 1957 war er auf Columbia, RCA etc, dann später kurz mal bei Riverside und United Artists, aber sonst war er von 1958-64 oder 65 fast nur auf Blue Note). Und die Kombination von Hank Jones, Sam Jones und Blakey kann ich mir bei einem anderen Label wirklich nur schlecht vorstellen.

Und genau das macht für mich auch einen Teil der Faszination von Blue Note aus, dass es eben solche Gruppen gibt, die man sonst nirgends zu hören kriegt, und die unerwartet gut zusammenpassen… weiss man, wer bei „Somethin‘ Else“ dahintersteckt? Für mich echt eine Meisterleistung… der moderne Miles, der bluesige und boppige Adderley, der etwas altmodischere Hank Jones, Sam Jones mit seinem fetten Sound, und Blakey anstelle von Philly Joe oder Art Taylor, die wohl für eine etwas weniger hochkarätige Session eher angerufen worden wären…

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