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Vega4Dazu eine Frage: „Was macht für dich Afro-cuban so besonders, dass du dieses Werk über Whistle stop und Una mas stellst?“
In erster Linie, weil es bisher die einzige Scheibe von Kenny Dorham ist, die in meinem Schrank steht :D
Es hat sich über die Jahre herauskristallisiert, dass ich primär die Jazzscheiben aus den 60er Jahren mag, die sich stilistisch zwischen Hardbop und Free Jazz bewegen. Da fällt Dorham sicher aus der Rolle, aber ich liebe den Groove und die Instrumentierung an „Afro-Cuban“, sie klingt selbst über 50 Jahre später noch so taufrisch und lebendig.
Sind die anderen beiden von Dir erwähnten Scheiben auch empfehlenswert? Kannst Du dazu bitte ein paar Sätze schreiben?
@nail75: Mit „Smokestack“ liegt die Sache ähnlich: es ist (noch!!) die einzige Andrew Hill-Scheibe, die ich besitze. Ich habe in meinem Blog letztes Jahr ein paar Zeilen dazu geschrieben und das fasst es auch heute noch ganz gut zusammen:
Richard Davis und Eddie Khan agieren auf Hills
zweitem Album für das legendäre Blue Note Label indes nicht wie bei den eben erwähnten Vorreitern als eine unzertrennliche Stimme, sondern verdichten den Sound durch ihr freies, geteiltes Spiel zu einer manchmal nahezu undurchdringlichen Nebelbank. Dazu passt ein Schlagzeuger wie Roy Haynes mit seinem stets im Fluss befindlichen, ungeheuer leichtfüßigen und doch hochkomplexen Spiel natürlich formidabel. Herausragend das Titelstück, das nicht nur eine von Hill unverwechselbare Melodie geschenkt bekam, die er zum Schreien schön gegen Ende in den wild vor sich hin brodelnden Rhythmusdunst einwebt, sondern darüber hinaus auch als Blaupause für Hills Ansatz gelten darf, seine Musik mehrdimensionaler, freier und komplexer auf zu bauen und sich dennoch in definierten Strukturen zu bewegen.
Müsste ich eigentlich auch viel öfter hören, die Platte.
Bei dem Weg: wie ist denn sein letztes Album „Time Lines“? Auch so gut?