Re: Die besten Blue Note Alben

#2245983  | PERMALINK

katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

Beiträge: 1,737

Ich hatte ja vor einiger Zeit auch ein paar Platten erwähnt und bin nahe dran, einiges zu revidieren.
Wenn man sich näher, länger und vor allem intensiver (Hören ala Coltrane selbst) mit der Musik von Blue Note beschäftigt, dann kann man doch einigermaßen gut zwischen guten, aber nicht revolutionären und exzellenten Sessions unterscheiden.

Neu in die Liste würde ich in jedem Falle aufnehmen:

– Freddie Hubbard – Blue spirits (Eigentlich mit das inspirierendste und aussagekräftigste Album von Hubbard, das angenehm „neutönerisch“ ist, aber immer noch tief im HardBop verwurzelt ist. Meines Erachtens das Beste, gefolgt von Open Sesame/Ready for Freddie, Hub-Tones, Going Home, Hub-Cap)

– Kenny Burrell – Midnight Blue (eigentlich kein besonderes Album in der Spielweise, aber doch passt alles so gut zusammen, dass sich ein gutes Gefühl einstellt. Ein wunderschöner Abend kann mit Kind of Blue, Blue hour und Midnight Blue passend zu Ende gebracht werden)

– Grachan Moncur – Evolution (Ich kann es nicht ganz erklären, aber Moncur setzt sein Horn so wunderbar klassisch in einem unorthodoxen Setting ein)

– Walter Davis – Davis Cup (Einfach ein klasse Session mit den richtigen Mitspielern; Leider ist danach nicht mehr entstanden)

– Grant Green – Solid (Mehr als Solide; alleine die Mitspieler spielen hier in einer Klasse für sich; Green kann sehr nichtssagend sein, wenn er nur von Orgel und Drums begleitet wird, deswegen sind Sessions wie diese um einiges besser)

– Bobby Hutcherson – Components (Wie kann man auf der einen Seite nur so angenehm und ruhig und auf der anderen so ausgelassen, ohne Regeln spielen? Chambers, Spaulding und Hutcherson zusammen sind einfach klasse)

– Freddie Jackson – Hootin and tootin (Eher unbekannt, aber zusammen mit Earl Vandyke grrovt und swingt diese Platte einfach nur abartig!)

– Dexter Gordon – One flight up (M.E. werden seine Aufnahmen „Go“ und „Our man in Paris“ zu hoch bewertet und diese Scheibe eher selten beachtet. Dabei hat Gordon gerade hier einen besonders lyrischen Ton und swingt doch um einiges mehr als sonst. Und das was Orsted-Pedersen am Bass leistet ist ganz gross!)

--

"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III