Re: Die besten Blue Note Alben

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

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Schade, dass der Thread scheinbar länger keine Beachtung gefunden hat, aber ich werde trotzdem gerne vorstellig.
Ich kann nicht wirklich eine Rangliste erstellen, aber es gibt schon ein gewisses Kontingent, dass ich recht gerne höre:

Stanley Turrentine & The 3 Sounds – Blue Hour
Man mag den Klavierstil von Gene Harris oft etwas seicht und luftig nennen, aber dieses Album ist für mich ein Meisterwerk. Dahingehend, dass alles so langsam, aber unglaublich seelenvoll und funky gespielt wird. Das Ganze gestaltet sich sehr entspannt, ohne ins Balladenhafte, unbeliebige abzudriften. Turrentine bläst hier noch sehr dem Bop verpflichtet und bildet so ein geniales Gegenteil zu der fabelhaften Rythmusgruppe um Harris (p), Andrew Simpkins (b) und Bill Dowdy (dr).
Zu jeder Tages und Nachtzeit der passende Begleiter.

Sonny Clark – Cool struttin`
Eigentlich ist die LP nichts besonderes, aber ich mag die Art, wie Clark spielt.
Die 4 Kompositionen swingen schön, sind nicht zu aufgregt in ihren Soli, und die klassische Miles Davis Rythmusgruppe um Chambers und Phily Jones macht ihre Arbeit sehr gut.
Ich finde die Stücke auf dieser LP auch stärker akzentuiert als bspw. auf Leapin oder Dial S…

Dexter Gordon – Gettin` around
Es ist schwer, ein Album von Gordon herauszunehmen, aber hier trägt mich die anhaltende Grundstimmung immer wieder weg. Besonders Bobby Hutcherson trägt entschieden zur Stimmung dieser LP bei. Alleine „Manha de Carneval“ finde ich jedesmal zum sterben schön.

Joe Henderson – Inner Urge
Ich mag die Transparenz dieses Albums, das Gefühl von Henderson, das nach aussen gekehrt wird, oder seine „ethnische“ Verbundenheit. Auch McCoy Tyner (p) und der großartige Elvin Jones (dr) tragen erheblich zum gelingen dieses Albums bei. Was mir bei „Mode for Joe“ oft zu beliebig und eingängig erschien, wandelt sich auf dieser LP in faszinierende „Sperrigkeit“.

Jutta Hipp with Zoot Sims
Auch wenn Hipp`s Klavierspiel oft verschwindet, mag ich dieses Album, weil es etwas frisches ausstrahlt, etwas unverbrauchtes. Lieder hat Hipp sich zu früh aus der Szene zurück gezogen.

Freddie Hubbard – Open Sesame
Auf seinem Debüt merkt man Hubbard noch etwas wildes, neugieriges an, was später oft verwischt wurde. Die beiden Kompositionen von Tina Brooks sind immer wieder absolute Reisser, die für mich von Hubbard unübertroffen sind (Open sesame / Gypsy Blue). Auch hier ist McCoy der ideale Begleiter, und Tina Brooks wehrt sich vehement gegen ihren Status als vergessener Tenor Saxophonist bei Blue Note.

Ich könnte jetzt ewig weiter aufzählen, aber definitiv genannt haben möchte ich:
– Hank Mobley – Soul Station / Turnaround
– Eric Dolphy Out to lunch
– Ornette Coleman – At the golden Circle
– Tina Brooks – True Blue
– McCoy Tyner – Real McCoy
– Lee Morgan – Sidewinder
– The 3 Sounds – Elegant Soul
– Wynton Marsalis – at the House of Tribes
(und natürlich stetig mehr…)

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III