Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › Eure Album-Top100 › Re: Eure Album-Top100
ferry@ gypsy
Von mir auch noch einige, verspätete Anmerkungen zu Deiner tollen Liste:
(Auch etwas Kritik, denn es sollen ja nicht nur Softbälle geworfen werden.)
Danke! Mit Bällen aber bitte nicht zu hart, ich war im Auffangen nie gut (und im Zurückwerfen noch schlechter), lieber mit Worten
ferry“Intensity“ ist also dein Art Pepper Lieblingsalbum. „Meets the Rhythm Section“ oder „Plus Eleven“ standen nicht zur Debatte für die TOP200?
Ja, „Intensity“ ist und bleibt für mich DAS Pepper-Album! Aber die anderen beiden waren auch in der Auswahl, „Plus Eleven“ schied erst ganz zum Schluss aus. Es ging mir ja, wie ich oben erläuterte, auch darum, dass das ganze in einem sinnvollen Verhältnis steht, dass die Musiker eben nach meinem Gefühl sinnvoll stark vertreten sind – und so sehr ich Pepper schätze … für ein zweites Album hat es leider dann doch nicht gereicht (aber wenn wir grad dabei sind: Du hast noch „Smack Up“, „Gettin‘ Together“, „Quartet“ auf Onyx mit Calr Perkins, „The Way It Was“ und von den späteren wenigstens „The Trip“ und die Live-Aufnahmen aus dem Village Vanguard vergessen – alles Material für Bestenlisten … und wenn ich’s mir so überlege, hätte Pepper bei mir wohl doch zwei oder gar drei Nennungen verdient gehabt, aber so ist das halt mit solchen Unterfangen, ich selbst bin wohl am wenigsten zufrieden mit der Liste!)
ferryBaby Face Wilette als liebstes Orgelalbum. Das kann ich nicht nachvollziehen, denn der Saxophonist (Fred Jackson) spielt IMHO wirklich nicht so dolle und zieht so das ganze Niveau entsprechend runter.
Aber nein! Fred Jackson ist klasse! Ich habe allerdings selbst einige Jahre gebraucht, um das zu merken, es ging mir anfangs ähnlich wie Dir, auch mit Jacksons eigenem Album bei Blue Note und mit seinen Beiträgen zum Debut von John Patton. R & B Tenorsaxophon ist eine andere Sache … natürlich berührt sich das an vielen Stellen mit Jazz, manche Musiker sind in beiden Welten daheim, aber das ist eine grosse Sache!
ferryBei James Brown hat jetzt doch die II die Nase vorne !
![]()
Eigentlich immer schon … „Pure Dynamite“ wäre auch noch ein Kandidat gewesen … aber die Länge von Vol. II, der Raum, in dem sich die ganzen Funk-Licks entwickeln können, finde ich am Ende doch unschlagbar. In einer Top-500 wäre Brown auf jeden Fall noch mit anderem vertreten!
ferryWer ist denn Hannes Zerbe (Amiga- ist das DDR- Jazz?).
Yep – ein irrwitziges Ding zwischen Eissler, Mossolov, Maschinenmusik und Free Jazz. Gibt es wieder auf CD!
Das Zentralquartett ist übrigens noch ein DDR-Vertreter.
ferry“Spirit in the Dark“ ist ein tolles Album, keine Frage. Aber wo stehen denn bei Dir ihre absoluten Klassiker (die ersten drei Atlantic- Alben)?
Die ersten drei? „Aretha Arrives“ zählt für mich nicht zu den allerbesten, die anderen zwei aber auf jeden Fall! Allerdings geht es mir in meiner Liste ja auch darum, das zu nennen, was mich berührt und mir besonders wichtig ist – und da liegt dann „Spirit in the Dark“ vorn (Soul‘ 69 wäre auch noch ein Kandidat). In einer Top-500 wären die alle drin („Arrives“ wohl nicht, dafür vielleicht aber noch „Live at Fillmore West“ … und ich schätze die Compilation „Rare & Unreleased Recordings from the Golden Reign of the Queen of Soul“ auch sehr!)
ferryUnd Jack Teagarden hat so spät noch ein so gutes Album gemacht?
Ja! Mir ist das Album sehr wichtig, ich liebe die Songs von Willard Robison und die Stimme des späten Big Tea ist unschlagbar. Aber das ist gewiss nicht jedermanns Sache (Howard Hoagland Carmichael wohl ebensowenig … später gab’s dann noch Mose Allison, aber dort kenne ich nicht das eine Album, das unbedingt reingehört hätte, vielleicht ergibt sich das ja eines Tages noch).
ferryVon den afrikanischen Sachen, die Du genannt hat kenne ich leider gar nichts. Aber schön, dass Du Afrika drin hast. Dafür aber leider zu wenig Rock’n’Roll!
Tja … wie gesagt, das ganze ist halt auch eine Art Biographie in Musik – und Rock’n’Roll ist dabei vergleichsweise nicht so wichtig – eher gehörte mehr früher Rhythm & Blues rein – aber mit Alben ist es da ja nicht ganz so einfach. Die Elvis-Alben, die als letzte ausschieden, waren „From Elvis in Memphis“ und „Elvis in Person“ und „On Stage“ … allerdings ist mir CD 2 der kompletten „That’s The Way It Is“ wohl noch eine Spur lieber, aber das zu listen wäre ein Grenzfall gewesen. Die frühen Aufnahmen schätze ich sehr, auch die für Sun – aber ich habe sie nur teils in Form von Alben kennengelernt und tue mich da etwas schwer, ein solches herauszugreifen (zumal „Elvis Presley“ auch wieder ein Grenzfall wäre). Irgendwie schade, eine Bestenliste ohne Elvis, aber irgendwie passt das auch.
Die afrikanischen Sachen sind ja eigentlich nur Jazz aus Südafrika und südafrikanischer Jazz aus Europa … das ist auch etwas, was mir sehr wichtig ist.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Jazz-Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba