Re: Eure Album-Top100

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brundlefly

Registriert seit: 27.12.2008

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Besten Dank für Euer Feedback!

Herr RossiSehr schön. Unverkennbar die Liste eines von den 90ern geprägten Musikhörers. Umso interessanter zu sehen, welche älteren Alben Eingang in Deinen Kanon gefunden haben.

Aus der Troika Kate Bush – Bowie – Roxy Music könnte auch noch einiges dazu stoßen.

Ich kenne sein Solo-Werk noch nicht. Hat er das, was Magazine gemacht haben, hier fortgeführt oder ist es was ganz anderes?

Sein Solo-Oeuvre kenne ich auch noch nicht im Detail („Moss Side Story“ ist gerade bestellt), Barry Adamson tanzte ja schon Anfang der Achtziger auf verschiedenen Hochzeiten (bei den Bad Seeds und Visage war er auch tätig). Das Album hat aber mit Magazine weniger zu tun, es ist eher eine Mischung aus Jazz, Easy Listening und Film Soundtrack, alles aber mit einem gehörigen Pop-Charme (u.a. haben Jarvis Cocker, Billy Mackenzie und Carla Bozulich Gastauftritte). Lohnt sich!

Herr RossiDas erfolgreichste Pulp-Album wird von Fans meist ein wenig stiefmütterlich behandelt. Ist auch mein Favorit.

nail75Ebenso. Das ist das mit Abstand beste Album der Band, weitaus besser als das im Forum komplett überschätzte We Love Live. Auf Different Class gibt es kein schwaches Lied und als eines der ganz wenigen Brit-Pop-Alben überzeugt es von Anfang bis Ende. Ein anderes, das mir gerade einfällt ist (What’s The Story) Morning Glory.

Neben den Singles aus den Jahren 1992/93 kommt auf „Different Class“ die Essenz von Pulp für mich am besten zur Geltung. Voyeuristischer Glamour, Gesellschaftskritik und gleichzeitig unwiderstehlicher Pop. Ähnlich wie „Dog Man Star“ kann ich mich damit heute sogar noch viel mehr identifizieren als damals. Vielleicht lassen sich viele Hörer etwas von dem Erfolg des Albums irritieren.

pumafreddyEs gibt sogar eine Übereinstimmung mit meiner Liste: :-)

Waren Roxy Music in Deiner Top 100 nicht auch vertreten?

Napoleon DynamiteWas hältst du von „Rhythm and Stealth“? Durch den Hip Hop-nahen Sound mochte ich das Album damals noch etwas lieber als das Debüt.

Das Album kenne ich nicht in voller Länge, die Singles aus der Phase („Afrika Shox“, „Dusted“) sind natürlich groß. War auch meine erste Begegnung mit Roots Manuva.

Jan LustigerDie liebsten Listen sind mir die, die durch ihre hohe Dichte an Überschneidungen mit meinen eigenenen Faves eine umso größere Motivation bereiten, mich mit den Sachen auseinanderzusetzen, die ich noch nicht kenne. Brundleflys Liste ist in dieser Hinsicht die effizienteste seit langem. Danke dafür!

Danke für die Blumen! Hast Du eigentlich hier auch mal eine Top 100 veröffentlicht? Im Eingangsposting finde ich Dich gar nicht verlinkt.

Hello_SkinnyWirklich sehr schöne Liste! Die Nennung von Crass und Throbbing Gristle freuen mich sehr. Was macht denn „Apocalypse 91…“ für dich zum besten Public Enemy Album?

Von Crass und Throbbing Gristle muss ich mir auch noch mehr Sachen besorgen.

Für mich ist „Apocalypse ’91…“ durch die starken textlichen Bezüge auf Sklavenhandel das düsterste und aggressivste Album der Band. Und musikalisch scheint es mit den Samples am besten in eine black music-Tradition eingebettet. Richey Edwards bezeichnete Public Enemy mal als „like Aretha Franklin on smack“, und mit Songs wie „By The Time I Get To Arizona“ oder „I Don’t Wanna Be Called Yo Niga“ wurde mir klar, wie er das gemeint hat. Apropos Richey…

Pinback@Brundlefly
Trotz weniger Übereinstimmungen, finde ich deine Liste interessant und durchaus inspirierend.

Und wo ist Everything must go von den Manics bei dir?
Generation Terrorists ist schon ungewöhnlich (finde ich trotz einiger starker Nummern als Album insgesamt eher schwach), The Holy Bible ist selbstverständlich ein Selbstgänger…

Gute Frage, „Everything Must Go“ war tatsächlich in der engeren Auswahl, ebenso wie das unter Manics-Fans recht umstrittene „This Is My Truth, Tell Me Yours“. Dass „Generation Terrorists“ letztendlich höher platziert ist, liegt am Gesamtkunstwerk und dem ganzen damaligen Kontext der Band. Das Album hat mir nicht nur selber Anstöße für eigene Texte geliefert, sondern mich erstmals mit Leuten wie George Orwell, Sylvia Plath, Henry Miller oder Valerie Solanas in Berührung gebracht. Und dann hat die Platte noch diese seltsame Kombination aus jugendlich-trotzigem Größenwahn und kompletter Desolation. Emily Mackay hat das auf TheQuietus schön beschrieben: „It’ll always be marked with the gaucheness of youth, over-ambition and over-earnestness, vanity and imbalance. Thankfully.“ Klar sind da einige filler dabei, ohne die das Album auch weiter oben gelandet wäre, aber selbst die hindern mich nicht daran, es heute immer noch häufig aufzulegen.

foeYep, schöne und ungewöhnliche Top100. Brundlefly dürfte sich und seine Favoriten ruhig mehr im Forum einbringen und für etwas zusätzliche Farbe sorgen.

I’ll try my very best. ;-)

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