Re: Was ist Pop?

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sonic-juice
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Die aktuellen Ausgabe von „Politik & Kultur„, der Zeitschrift des Deutschen Kulturrats, widmet sich in einem Schwerpunkt dem Thema Popkultur. Mein erster kursorischer Eindruck ist, dass da mal wieder ungewollt demonstriert wird, wie schwer sich Vertreter der etablierten Kultureinrichtungen immer noch mit dem Verständnis für Pop tun und wie oberflächlich da gedanklich geschürft wird. Dass Udo Dahmen, Leiter der Popakademie Baden-Württemberg (und u.a. gelegentlicher Schlagzeuger von Popgrößen wie Roger Whittaker, Rolf Zuckowsky und, na gut, Sting), den wikipedia-artigen Leitartikel schreibt, spricht irgendwie auch für sich. Auch die Ausführungen eines Kulturwissenschaftlers zur Amerikanisierung der Popkultur sind so dürftig, dass man sich fragt, worauf sich da eigentlich die akademischen Meriten des Herrn Professors gründen. Außer Torsten Groß kommt kein Vertreter des aktuellen Popjournalismus zu Wort.

Originellste Erkenntnis bei Dahmen bislang: MTV und Musikvideo hätten in den 80ern dafür gesorgt, dass „auch bis dato nationale bzw. regional begrenzte Genres international sichtbar werden: Ska, Reggae, Samba, Latin, afrikanische Musik, Japan-Pop.“
Das wird Bob Marley aber gefreut haben.

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