Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Was ist Pop? › Re: Was ist Pop?
Herr RossiIch habe beide Bands nie gemocht, das hängt u.a. auch mit den Stimmen zusammen. Ich mochte die Simple Minds auch vor „Don’t You“ schon nicht – damit tue ich ihnen vielleicht Unrecht und ich werde irgendwann noch mal näher reinhören. Es gibt schon noch „schlimmere“ Songs von ihnen und Keith Forsey ist ja eigentlich ein verdienter Mann in Sachen Pop. Vielleicht würde mir der Song in einer anderen Version sogar gefallen.
Vielleicht. Es gibt ja auch einige Cover-Versionen.
Wir hatten den Song früher im Verlag und ich als Simple-Minds-„Fan“ freute mich natürlich, dass die Band endlich mal Erfolg mit einem Song hatte, gleichwohl es eben bitter war, dass sie ihn nicht selbst geschrieben hatte. Drei Jahre zuvor hatte ich mich mit Charlie Burchill in einer Münchner Hotelbar darüber unterhalten, wie schwierig die Gratwanderung ist zwischen kommerziellem Erfolg und dem, was die Band ausdrücken und verwirklichen möchte. Ich habe später oft an dieses Gespräch gedacht, auch gerade heute als die Simple Minds den (auch von ihnen ungeliebten) Song bei „Wetten Dass“ performten und die Zuschauer ihn mitsangen. Sicher einer der berühmtesten Stadion-Songs überhaupt.
Herr RossiBei den ersten 50 Sek. von „Beds Are Burning“ kriege ich die berühmten grünen Pickel allein schon vom Gesang, beim Refrain wird es etwas erträglicher. Aber der ganze Song und die Band sind für mich Pop für Rockhörer, die Pop eigentlich blöd finden, aber mit „message“ und „charismatischem Frontmann“ ist es dann doch ausnahmsweise in Ordnung.
Ich mochte immer die Power des Tracks. Die politische Botschaft war sicher nicht nur Attitüde bei der Band, vor allem nicht bei Peter Garrett.
--
When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)