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Man kommt wohl ein Stück weiter, wenn man Pop-Phänomene – also beispielsweise Dylan Mitte der 60er Jahre – unterscheidet von Pop als musikalischer Form. Letzteres hat für mich den größeren Klärungsbedarf. Wir müssen wieder mal in Richtung „Rock“ schauen. Wir können uns doch vermutlich darauf einigen, dass bei all dem, was unter den Begriff von Metal bis Prog fällt, die elektrisch verstärkte Gitarre unabdingbar ist. Ohne E-Gitarre kein Rock. Man könnte sicher auch noch weitere Grundbedingungen nennen, beispielsweise der mehr oder weniger große Anteil von Blues-Elementen.
Aber mir fällt kein musikalisches Merkmal ein, anhand dessen man schlüssig entscheiden kann, ob etwas Pop ist oder nicht. „Eingängigkeit“ beispielsweise finde ich als Erkennungsmerkmal ungeeignet. Die Songs von Townes Van Zandt sind beispielsweise häufig eingängig und mitsingbar, aber man wird sie kaum unter „Pop“ einordnen. Die Tracks von Portishead bieten sicher keine Singalongs, aber sie sind zweifellos Popmusik.
Auch den Faktor „Kommerzialität“ lasse ich nicht gelten. Es gibt unendlich viel Popmusik ohne nennenswertes kommerzielles Potential.
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