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Blitzkrieg BettinaTypische POP-Musiker im positivem Sinne sind für mich übrigens Ennio Morricone und die Ramones.
Da war’s gleich um so passender, dass sich die Ramones „The Good, The Bad, The Ugly“ als Live-Intro ausgesucht haben
Die „Was ist Pop?“-Diskussion hatte ich interessanterweise erst neulich mit ’nem Bekannten von mir, selbst Musiker und Studio-Besitzer. Mir gefällt es nicht, wenn Pop auf Massenkompatibilität reduziert wird. Wenn ich an Pop denke, denke ich nicht an No Angels oder Britney Spears, dann denke ich an die Ronettes, die Buzzcocks, die Beatles.. Ich würde von mir behaupten, dass ich ein Pop-Fan bin. Pop sind für mich wunderbare Harmonien, mit einer gewissen Simpelheit untermauert, da wären die Ramones tatsächlich ein passendes Beispiel, die aus 3 Akkorden mit die großartigsten Melodien und Harmonien rausgeholt haben. Ich würde den Pop auch nicht als aussagelos und nur „unterhaltsam“ bezeichnen. 3 Worte können manchmal mehr aussagen als 5 Strophen.
Klar, Pop ist etwas eingängiges. Ein 12-Minuten-Experimental-Stück geht nicht als Pop durch, Pop ist kurz und einprägsam, aber nicht mit Massenkultur gleichsetzbar. Umgekehrt geht die Rechnung auch nicht auf: Aggro-Berlin & co. haben sicher einen Pop-Appeal gegen Null und räumen trotzdem im Mainstream ordentlich ab. Wo wir schon bei den Ramones waren: die hatten sicher sehr viel mehr Pop in ihren Songs als etwa die Sex Pistols und trotzdem waren die Pistols die großen Abräumer in den Charts, während die Ramones 22 Jahre ohne Plattenverkäufe auf Endlos-Tour waren, um sich die Rente zu sichern.
Ergo: Pop kann zu Massenkompatibilität führen, muss er aber nicht. Für mich stellt Pop einfach den Song an sich in den Vordergrund: Eingängigkeit, schöne Melodien, auf den Punkt gebracht.
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