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Harry HartmannHm, Einspruch euer Ehren: Rory Gallagher z.B. legte nie Wert auf Mode und Image, er wollte einfach nur gute Musik abliefern.
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ClauSchade, daß ihm das nie gelungen ist.
Einspruch!
MikkoDu kennst die erste Single von Taste nicht.
Clau“Blister Of The Moon“? Ich erinnere mich wage.
„Blister on the Moon“, ja. Ebenso „Born on the Wrong Side of Time“. Und später noch manches.
Und natürlich war Gallaghers Image – haha – handgemacht und auf seine Weise genauso künstlich wie das eines 80er-Jahre-Popstars.
Ah UmEinspruch abgelehnt!
Holzfällerhemd, Jeans und zerschlissene Strat sind sehr wohl ein Image. Imagelosigkeit geht gar nicht. So wie man nicht unpolitisch sein kann, indem man nicht zur Wahl geht.
Danke.
Bender RodriguezWarum „Einspruch“? Und zu welcher meiner Aussagen genau?
Aber versuchen wir’s mal so: Ein quasi „anti-glamouröses“ Auftreten ist trotzdem ein Image. Von mir aus ein Image der Verweigerung. Ein Image des ehrlichen, authentischen Musikhandwerkers…
So wie z.B. ein Klaus Lage seinerzeit seinen Sozpäd-Look mitten zur New Romantic-Zeit gepflegt hatte – und trotzdem (mir damals natürlich unverständlicherweise…) Erfolge als: (tusch!) Popstar vorweisen konnte. Ob’s ihm nun passte oder nicht, sein „Tausendmal Berührt“ dudelte zwischen Nena, DAF, Duran Duran und Depeche Mode auf so mancher „Popper“-Fete. Ganz einfach, da die Nummer Pop in Reinkultur ist!
Natürlich ist Rory Gallagher weitab jeglichem Popappeals einzuordnen – und niemand hat auch nur ansatzweise hier in diesem Thread versucht, jegliche Musik(richtung), die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand, über den Popkamm zu scheren. Nein, ein Rory Gallagher ist fürwahr kein natural born Pop (-Star)! Sollte er jedoch einmal in seinem Leben einen Single-Charthit landen, bewegt er sich ganz automatisch im Popgeschehen. Dies gebieten alleine schon die Mechanismen des Popbiz.
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Klaus Lage? Keine schlechte Idee! Natürlich alles richtig. In dem Moment, wo ich in der Öffentlichkeit stehe, ich mir Bühnenklamotten zulege und mir eine gewisse Haltung zulege (und wenn ich nur schwitzend 3 Stunden lang meine Klampfe bearbeite, um den Leuten „etwas zu geben“ weil sie ja so hart arbeitende Eintrittsgeld-Ablieferer sind), habe ich ein Image. Und wenn es überhöht ist (Klaus, das Gewissen der Nation, der hart arbeitende Politrocker), Leute anspricht (links, öko, Pickel) und eingängig ist („Bluesrock“) – tja, dann ist es wohl Pop, in Lages Fall zumindest ein bisschen.
Bender Rodriguez
Und @*Martin*: komme mir bitte nicht mehr mit „Geschmacksache“. Ich gehöre zu der Forumsfraktion, die die Verwendung des Begriffs „Geschmacksache“ als Totschlagargument wertet, um eine Diskussion abzuwürgen – oder um sie in schwammige Gefilde abdriften zu lassen…
Ich dachte, der Gebrauch des Wortes wäre in den Forumsregeln verboten worden?
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.