Re: Was ist Pop?

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aimee
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Originally posted by otis@27 Jul 2004, 21:56
ich verstehe die aversion der rocker gegen den begriff pop überhaupt und ganz und gar nicht. einige hängen da einer begriffsteilung an, die mir fast urzeitlich scheint.
aber ich bin ja auch kein rocker oder rockmusikliebhaber.

ich zum Teil schon, zumindest war ich es mal, und ich sehe es so wie Du. Aber ich mag auch nur Rock, der gleichzeitig Pop ist. *g*

Die Abgrenzung kam ja nicht von mir, sondern aus diesem Thread – ich hab sie allerdings als Denkansatz übernommen. Bei der Suche nach Kriterien kann Abgrenzung durchaus hilfreich sein. Und ich habe Dich weiter oben:

man kann sehr wohl den versuch unternehmen, pop auch unter differenzierteren aspekten zu betrachten.
was du definierst ist allgemein „populärkultur.“ ja, die hat es immer so gegeben.
der für mich engere begriff, den ich zudem noch mehr einengen wollte, „pop“ umfasst nämlich dann nicht mehr die mariannes und michaels.

meinetwegen schreibe ich dann das, wonach ich suche, „POP“, groß!

..so verstanden, dass Du den Begriff eben nicht so weit gefasst haben wolltest.

ist das so schwer, rock unter pop einzuordnen?

hm.. einerseits natürlich nicht, sehr vieles an Rock ist auch Pop, klar. (Punk auch, die Sex Pistols in ihrer konsequenten Durchinszenierung waren – zumindest empfinde ich es heute so – mehr Pop als alles andere). Andererseits.. einfach ALLES unter diesem Oberbegriff zu versammeln würde ihn doch zu weit fassen, um dem Geheimnis noch auf die Spur zu kommen. Warum dann nicht auch Country, Singer/Songwriter und in letzter Konsequenz auch Volksmusik einbeziehen? Ich bin der Ansicht, dass es in all diesen Musikrichtungen Popsongs und -künstler gibt (Adam Green, Beck oder Badly Drawn Boy würde ich zum Beispiel als Singer/Songwriter-Pop bezeichnen), aber dass sie nicht grundsätzlich und in all ihren Ausprägungen Pop sind. Also muss das Geheimnis doch woanders liegen, oder?

POP hat eine aura. nicht die benjaminsche aura des einzigartigen, sondern die aura des mythischen in der alltagswelt.

ja, das ist so ziemlich das, was ich mit Glamour oder dem Leuchten meinte. Wobei mir diese Begriffe besser gefallen, weil sie nicht so eine Dauerhaftigkeit implizieren wie „Mythen“. Dauerhaftigkeit ist doch nicht gerade eine essenzielle Eigenschaft von Pop, oder?

aber nicht die leute sind die mythen, sie schaff(t)en welche in und mit ihren liedern.

..und Du meinst, diese Mythen gäbe es heute nicht mehr?

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