Re: Eure Album-Top100

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minos

Registriert seit: 02.06.2008

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ferry
Von Fats habe ich bisher nur eine Compilation. Sein New Orleans- R&B/ R’n’R gefällt mir aber so gut, dass ich auf jeden Fall noch mehr brauche.

Beim Stichwort New Orlens-R&B fällt mir auch Smiley Lewis ein. Er könnte etwas für Dich sein. Seine Musik ist ähnlich der von Fats. Einige Songs, die Fats gecovert hat, wurden bereits vorher durch Smiley Lewis gesungen, am bekanntesten davon „Blue Monday“. Ich habe mich bisher selbst nur unzureichend mit ihm befasst, kann daher auch keine kompetenten Empfehlungen geben.

ferry
LaVern Baker kenne ich nicht. Was sollte ich mir denn von ihr mal anhören ?

Baker war nicht so toternst gemeint.;-) Mir kommen nur immer ihre ersten beiden LPs in den Sinn, wenn ich an die frühen Elvis-Alben denke. Musikalisch gibt es deutliche Unterschiede (auch ein paar Parallelen). Aber wenn Du die Musik von Fats und Elvis magst, könnte Dir evtl. auch einiges von LaVern zusagen.

Zum Reinschnuppern, ich bin sicher, Du (er)kennst das ein oder andere: [U]Jim Dandy , [U]That Lucky Old Sun, [U]See See Rider, [U]Tweedle Dee (eigendlich ziemlicher Mist ;-)), [U]Soul On Fire (ihr Atlantic-Debut). Die Auswahl bei YT ist recht dürftig.

Bzgl. Empfehlungen musste ich sehr lange überlegen, finde aber nichts wirklich befriedigendes. Mir gefällt ihr Album mit Bessie Smith-Interpretationen ganz ausgezeichnet, es ist aber eine andere Musikrichtung (LaVern wollte damit u.a. vom Image der Pop-Sängerin loskommen). Mir ist leider keine Kompilation bekannt, die das Schaffen LaVerns einigermaßen gut abdeckt, vor allem zeitlich. Auf der „Platinum-Collection“ z. B. sind zwar all ihre Hits versammelt, nur sind grade bei LaVern die Hits längst nicht immer ihre besten Tracks. Ärgerlicherweise befinden sich dort auch einige m. E. schlechte B-Seiten, während gute B-Seiten meist fehlen. Außer ihrem späten Hit „See See Rider“ sind auch fast keine Atlantic-Aufnahmen aus den 60ern enthalten, obwohl es einige gute gibt, die aber kommerziell nicht sehr erfolgreich waren. Von den Brunswick-Aufnahmen ab Mitte der 60er ganz zu schweigen. Letztere bekommt man zum allergrößten Teil nur in Form der originalen Platten und die sind meist sehr kostspielig.
Ich kann die „Platinum-Collection“ oder auch eine ähnliche 2CD-Zusammenstellung, die ich eben gesehen habe („It’s So Fine“, hat zeitlich den gleichen Schwerpunkt), nur mit erheblichen Einschränkungen empfehlen. Für die frühe Atlantic-Phase ist ihre LP „R&R LaVern Baker“ von 1957 eine gute Alternative, die praktisch eine Sammlung ihrer Atlantic-Singles bis dato ist, inklusive der Aufnahmen vor „Tweedle Dee“, mit dem Atlantic begann, stark den Pop-Markt ins Visier zu nehmen. Das „Album“ gibt es auch auf CD zusammen mit dem Debutalbum „LaVern“ von 1956, das Licht und Schatten hat.

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