Re: vom wert und unwert

#2225543  | PERMALINK

candycolouredclown
Moderator

Registriert seit: 08.07.2002

Beiträge: 19,059

Originally posted by otis@24 Jul 2004, 15:54

wenn ich sagte, es sei keine „kopfmusik“, so war das gemeint, als nicht nur über den kopf verstehbare. natürlich ist der kopf immer dabei.
zerfriesel das doch nicht so. du weißt doch, wie ichs gemeint habe.

Nein, weiß ich nicht. Sonst hätte ich das nicht geschrieben.
Und wenn „Kopfmusik“ bedeutet, dass Musik NUR, also AUSSCHLIESSLICH über den Kopf zu verstehen oder sagen wir zu rezipieren sei, dann möchte ich behaupten, dass es Kopfmusik nicht gibt. Ich glaube, dass man zu jeder Musik einen gewissen emotionalen Zugang finden kann. Nicht in dem Sinne, dass JEDER jede Musikgattung mögen kann, sondern dass es Menschen gibt, die Musik, die Du als Kopfmusik abtust, schlicht und einfach mögen ohne sich darüber Gedanken zu machen.


nimm lieber zu meiner aussage oben bzgl. deines china-beispiels stellung!

So schon gar nicht, Otis! ;)

Aber ich gehe darauf ein. Du bringst hier den Vergleich mit Jackson Pollock, dessen Bilder einem angeblich nichts sagen können, wenn man nichts über ihn weiß.
Ja, dann mach Dich doch auf, und finde herraus, dass er einen Teil seiner Bilder in tranceartigen, psychotischen Zuständen gezeichnet hat. Wie willst Du das jetzt nachvollziehen, verstehen können? Wirst Du nie. Zumindest nicht mehr, als jemand, der wertfrei an das Bild rangeht. Du kannst zwar in einer Runde vortreten uns stolz verkünden: „Der Künstler war bei diesem Bild nicht bei Sinnen. Ha!“, aber das Werk als Werk deswegen besser verstehen?. Nein.


das „naive“ oben war auch nicht bös gemeint, halt so wie du das china-beispiel beschreibst. ohne hintergrund, ohne wissen, naives angerührtsein. wohl auch das, was soulster meinte. ich denke, ich verstehe was gemeint ist. da ist auch egal, welche voraussetzungen man mitbringt. viel oder wenig. man ist im moment angerührt.

Ja eben.
Und ich verstehe ja, dass man ein Lied besser verstehen kann, wenn man sich dran macht, „alles“ darüber zu erfahren. Und ja, man kann ein Lied auch mit den Jahren mehr zu lieben lernen. Aber das (ich spreche jetzt ausschließlich von der emotioanlen Ebene) kann man nicht auf jedes Lied anwenden, so, wie es Tops tut. Es gibt genug Beispiele, von „The First Cut Is The Deepest“. Jeder kennt Songs, die einen nie wieder so elektrisierten, wie beim ersten Hören.
Aber so ungefähr sagte das ja schon Soulster mit seinem Beispiel an Hurley.

--

Flow like a harpoon daily and nightly