Re: Toto

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misterzet

Registriert seit: 25.12.2005

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Think NoiseJa, ich nutze die Chance und die Ehre den Thread in konstruktiver Weise weiterzuführen.
Was fasziniert mich nun an der Band besonders? Es ist die unbeschreibliche Musikalität, die künstlerische Kreativität die hier mit instrumentaler Perfektion eine extrem songdienliche Symbiose eingeht. Eine abwechslungsreiche Kombination die mich normalerweise nur bei Bands wie Little Feat oder Steely Dan fesselt.
Um in der Sprache der Bildenden Künstler zu bleiben. Dies keine abstrakte Kunstsprache, sondern fotorealistische Perfektion. Mehr Chuck Close als Pollock. Unglaublich spannend, voll erotischer Ambitionen.
Besonders gelungen natürlich die Alben „4“, „The Seventh One“, „Tambu“ (leider ohne Kimball), „Mindfields live“ und das letzte Album „Falling in Between“.
Ich bin bekennender Kimballfan. Für mich ist er, dank seiner ausdrucksstarken souligen Stimme, Mr. Toto. Aber auch ohne Gesang kann die Band beeindrucken. Wenn sie instrumental jazzrockig losgroovt spielt sie, meiner Ansicht nach, auch jede Progband klar an die Wand. Während ein Gitarrist wie Steve Howe zwar brillant spielt wirkt dessen Spiel aber doch oft technokratisch und leblos. Genau der Vorwurf dem Lukather, unverständlicherweise oft gemacht wird. Das ist ja das geniale an Toto. Bombastische Passagen, Mitsinghymnen wechseln sich ab mit Midtemporockern, bluesigen Passagen und grandiosen Jazzrockgefrickel. Besonders schön auf der Mindfields live zu hören („Jake to the Bone“, „Dave’s gone Skiing“, „Better World“ und anschließend „Girl Goodbye“ – da brennt die Bude)
Diese Musik kann man unmöglich mit den „Smiths“, „Television“ oder den „Stones“ in einer Reihe aufzählen. Sind besagte Bands mehr oder weniger technisch limitiert (ist das nicht auch Pink Floyd? – was wiederum auch wurscht ist) ist doch die Musik reine Geschmackssache und eigentlich überhaupt nicht zu vergleichen. Die „Stones“ habe ich übrigens einmal live gesehen. Ich weiss was ich kritisiere – doch das ist ein anderes Thema. Genauso abwegig in diesen Zusammenhängen wäre die theoretische Frage ob Cowpunk nun mehr Feeling als Gringecore hat!
Live überzeugt die Band mit einer stilsicheren Auswahl von Titeln die sie sehr oft auch in ungewöhnliche Arrangements und Improvisationen verpackt. Und wer sagt das Lukather keinen Blues hat –Gipfeltreffen!

mein freund, dieser post von dir ist der entscheidende grund, warum ich mich entschlossen habe, noch hierzubleiben! super zum lesen!
zwecks lukather und blues: daß lukather den blues spielen kann, steht für mich außer zweifel. ich frage mich nur immer, warum tut er es dann nicht, wenn er mal soll? was der mann alles in seine skalen hineinpackt wenns um blues geht, da liegt er für meinen geschmack stets schwer daneben! genaubei dieser stilart liefert er nämlich immer die gründe, warum er von der sogenannten bluesjünger-fraktion so abgelehnt wird. wenn ich ihm manchmal so zugucke habe ich oft das gefühl, ihm wird das griffbrett zu klein. weniger wäre da durchaus manchmal mehr…

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