Re: Eure Album-Top100

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sonic-juice
Moderator

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weilstein@Sonic
„And Then I Wrote“ auf 2? Das freut mich tatsächlich sehr, vielleicht eine Anregung für viele Foris, die den frühen Willie noch nicht kennen. Naja, und Gelb/Giant Sand. Ich muß zugeben, daß ich tatsächlich nur zwei Alben ausführlicher gehört habe („Center Of The Universe“ & „Purge & Slouch“, wenn ich mich nicht täusche) sehr angetan war ich nicht. Ist aber auch schon wieder ein paar Jahre her.

Schafft Willie es denn bei Dir in die Top 100?

„Center of the Universe“ ist sicherlich kein idealer Einstieg, wäre vielleicht aufgrund seines trocken-metallischen Sounds sogar die LP, die ich insbesondere Dir als letztes empfehlen würde. Und „Purge & Slouch“ mag ich zwar sehr gerne, wird aber selbst in Giant Sand-Fan-Kreisen oft als schwächster Output gewertet. Weitgehend improvisiert, radikal erratisch, selbst für Howes Standards. „We thought we would run with Metal Machine Music Volume II… but instead an immensely quite record tool place“.

An alle, die es erstmals oder nochmal mit Giant Sand versuchen wollen: ihre beste und kohärenteste LP „Chore of Enchantment“ (u.a. produziert von Jim Dickinson!) ist bei OWOM endlich wieder als Doppel-Vinyl erhältlich, für gerade mal 35 $ inklusive Versand. War ja lange vergriffen und entsprechend gesucht und teuer.

Flatted FifthSchöne Liste, Sonic. Neben der Tatsache, dass wir den gleichen Randy Newman Favoriten haben, freuen mich vor allem die vielen Nennungen von Jazzalben. Wobei Travis natürlich recht hat, an Mingus führt kein Weg vorbei, vielleicht kommt ihr ja doch noch irgendwann zusammen. Kannst Du etwas mehr zu Deinem Verhältnis zu „Straight No Chaser“ sagen? Immerhin ja Dein liebstes Jazzalbum.

Von Mingus habe ich ja durchaus diverse Alben, sie gehen mir eben derzeit nur nicht so nahe, dass sie listenverdächtig sind. In meiner ersten Liste hatte ich übrigens noch „Tonight At Noon“.

„Straight, No Chaser“ (das Komma hatte ich in der Liste unterschlagen) ist das erste Jazz-Album, das ich ganz ohne konkrete Empfehlungen von außen selbst entdeckt habe, Monk ist der erste Künstler, der mir die Schwellenangst vor der Welt des Jazz genommen und mich ganz unmittelbar begeistert hat. Steht also auch für eine Art Emanzipierung in einem Bereich, in dem ich mich lange auf Fremdenführer verlassen hatte. Für mich nimmt das Album unter Monks Columbia-Werken eine Sonderstellung ein, obwohl es sich formal (Material, Besetzung) kaum von seinen anderen Veröffentlichungen dieser Phase unterscheidet. Abgesehen davon, dass es kein Jazz-Album (und wenige sonstige Alben) gibt, das ich öfter gehört habe und mir gleichwohl noch genauso viel bedeutet wie vor 10 Jahren: Das Zusammenspiel Monks mit seiner Band zeugt von langer Vertrautheit, die Tracks sind bis in die Soli hochmelodiös, sein Spiel ist ungewöhnlich fließend, die Aneignung von Ellingtons „I Didn’t Know About You“ etwa zählt zu den schönsten Jazz-Aufnahmen, die ich kenne, ich fühle mich da in jeder Note zuhause. Und Monk lässt es sich nicht nehmen, bei jedem Track mitzusummen und zu grummeln, was sich wie eine Geisterspur durch die Aufnahmen zieht. Vermutlich ein Alptraum für den Tontechniker.

Some Velvet Morning
@SJ: Kennst du Jim Ringers Album „Waitin for the hard times to come“?

Bislang nur vom Namen bekannt, werde ich aber im Auge behalten.

Some Velvet Morning Anders gefragt: Hörst du gar nichts „Peinliches“, so dass es eine Top 100 Platzierung durch die Häufigkeit des Spielens verdient hätte?

„Appetite for Destruction“, „Reign In Blood“, „South of Heaven“ und Danzig (s/t) hätten es fast geschafft, aber letztlich haben sie derzeit im Vergleich zu den aufgeführten 100 Alben für mich eben nicht mehr die herausgehobene Bedeutung. Peinlich wären die mir allerdings auch nicht. Peinlich wäre mir nur, wenn ich Alben, die durchaus ihren verdienten Platz in meiner Biographie haben (Soundtrack zu „Die unendliche Geschichte“, Sandra „The Long Play“, Helloween „Keeper of the Seven Keys“, „Sad Wings of Destiny“, „Ride The Lightning“…), aus nostalgischen Gründen weiter als sakrosankte All Time Faves verklären würde.
Du darst Dich aber gerne fremdschämen über meine Zuneigung zu Britney Spears und Sam Fox, die ihre Stärken allerdings nur im Single-Format vollends ausspielen.

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