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starclub
Betrachtet man es mal mit etwas weniger Pathos:1. Fans der Band wissen, dass diese „es besser kann“, freuen sich aber trotzdem, dass die Band sich einer größeren Öffentlichkeit präsentiert,
2. „Mainstreamhörer“ erkennen die Smashhits der Band wieder, wundern sich ein Ründchen („Ja lebt denn der alte Holzmichel noch?“) und lernen sogar die neue Single kennen,
3. „Feinde“ der Band werden in jeder Art in der der Auftritt verläuft Munition finden (live oder Playback, als Medley oder nur die Single, überhaupt, „wer tritt schon bei ‚Wetten dass‘ auf?“).
vg:sc
Nun, starclub, das kann man auch anders sehen
Zu 1) Wenn ich einer Gruppe, die ich sehr schätze bei einem Auftritt sehen muss, und sowohl die Gruppe als auch ich wissen, dass sie es besser kann, dann wäre ich eher traurig als erfreut. Gerade als Fan lege ich doch Wert darauf, dass ein Fave von mir sich der Öffentlichkeit nicht suboptimal präsentiert. Die echten Fans werden durch solche Auftritte doch offensichtlich sogar in Verlegenheit gebracht, weil sie hier und wo anders doch gezwungen sind argumentieren zu müssen, warum der Auftritt untypisch war.
Zu 2) Wenn ein Interpret Mainstreamhörer im Visier hat und sich verbiegt, obwohl er es finanziell nicht nötig hat, sehe ich das schon kritisch. Ich weiß jetzt nichts über die finanziellen Verhältnisse der Toto Musiker. Sollten sie klamm sein, kann ich es nachvollziehen. Da ist einen das Hemd dann halt näher als die Hose. Würde ich genauso machen. Wenn ein Künstler sich aber verbiegt, nur um ein paar Dollar mehr vom Massenpublikum rauszuholen, aber von seiner Tätigkeit ansonsten einen anderen Anspruch hat, dann goutiere zumindest ich das nicht. (ich würde das auch meinen, wenn es um Madonna oder Dylan gehen würde – ist also nicht totospezifisch)
Zu 3) Ist inhaltlich schon klar. Dass das Wort Feinde – auch mit Gänsefüßchen – mir nicht gefällt, ist eine andere Sache. Die negativste Charakterisierung, die ich akzeptiere ist, dass ich eine bestimmte Musik verabscheue. Kann aber nicht die Einstellung teilen, dass man sich zB als Feind der Kastelruther Spatzen bezeichnet oder bezeichnen lass muss. Feind sollte ein Wort sein, das reserviert ist für Künstler, die absolut quere politische oder gesellschaftliche Vorstellungen haben. Wenn überhaupt. Meine ich.
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