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Bender RodriguezDie „Basis“ für eine Diskussion hast du längst verspielt, mein Freund!
Und um „von vorne anzufangen“ fehlt mir jetzt wirklich bald die Geduld…
Wer’s bis dato nicht kapiert hat, dem helfe ich jetzt ein allerletzes Mal…Hier geht’s schon längst nicht mehr nur um persönliche Vorlieben – hier ist mittlerweile eine Grundsatzdebatte entbrannt, die in dieser Form eigentlich seit mehr als 20 Jahren nicht mehr nötig sein sollte (so dachte ich jedenfalls…). Es ist einfach ein Unding und ein Witz der Geschichte, daß man um die einfache Akzeptanz elektronisch erzeugter Musik, bzw. computergenerierter Musik derart sich in’s Zeug legen muß, um diese zu verteidigen (sehr bezeichnend, daß dies in einem „Toto“-Thread passieren muß – aber diesen Thread könnte man deswegen auch glatt in’s „Musikalische Philosophicum“ verlegen…). Alleine schon wieder die Aussagen „Computer-Gefasel“ und besonders „das hat für mich einfach nix mit Musik zu tun“ zeugen von einer Unreife und von Vorurteilen, die einfach nicht akzeptabel sind. Wir schreiben immerhin das Jahr 2005!
Ja, was denkt denn die „Handgemachte Musik“-Fraktion, was heutzutage von ihrer ach so „handwerklich“ manufakturierten Musik noch als Produkt übrig bleiben würde, käme zur endgültigen Produktion nicht noch moderne Computertechnik hinzu? Was ist mit digitaler Überarbeitung? Was mit remastern, etc.? Da gibt’s noch einiges mehr…
Und weiter: Dieses altüberkommene Klischee von wegen „Gitarre = ehrliches Handwerk“ vs. „Synthesizer/Computer = kalte Knöpfchendrückerei“ ist doch lächerlich! Mancher Musiker der Sparte „Elektronische Musik“ steckt mehr Können, Ideen, sogenanntes „Herzblut“ in seine Produktionen als manch Kollege der Gitarre gniedelnden Rockfraktion, der seelenlos seinen Part bringt für ein am Reißbrett geplantes aalglattes Rock/Pop-Album! Und dabei geht’s nicht mehr nur um Mögen/Nichtmögen! Es geht um die mittlerweile als selbstverständlich zu geltende Akzeptanz dessen!
Irgendwann in der Vergangenheit waren auch mal elektrische Gitarren ein Novum, die verteufelt wurden – ein angeblicher „Verrat“ an „handgemachter Musik“… – schon vergessen???
Und es muß niemand der hier mitlesenden sehr geehrten Herrschaften denken, er könne sein Schubladendenken nun auf mich projezieren – und mich als „Nur-Elektronik-Hörer“ einkategorisieren. Weit gefehlt, ich höre auch Rockmusik – sogar mit Gitarren, handgemacht…
Schwer vorstellbar, gelle?
Daher ist eine Frage wie das oben im Zitat stehende „auf welche musik oder bands stehste denn?“ eine für mich nicht erschöpfend zu beantwortende Frage! Nun, ist das hier jetzt zu einem Poesiealbum geworden? Mensch, dann mach die Augen auf, schau dich im Forum um – wenn’s dich denn interessiert! Nur, unter den „Oldiethreads“ findest du kaum eine Antwort auf alles! Jegliche Musik und Stilrichtung, die’s wert ist gehört zu werden, birgt Interessantes, Innovatives, Emotionales und Fortschrittliches – UND: Können! – auch (und im besonderen) elektronische/am Computer erzeugte Musik! Und wer hier primär nur „Charts“ und „Dancefloor“ assoziiert, der schränkt sich selber ein.
„Es wird immer weiter gehen – Musik als Träger von Ideen“ ist ein altes Zitat von KRAFTWERK (noch aus den Siebzigern). So soll’s sein – egal mit welchen Instrumenten erzeugt! Wenn’s sein muß auch mit dem Presslufthammer…
So, gut jetzt – ich habe fertig! Wer’s bis jetzt nicht geschnallt hat, dem ist auch nicht mehr zu helfen! Jetzt mache ich den Weg endgültig frei – der Thread gehört jetzt euch alleine…
100% Zustimmung. Und ich gehe noch weiter und behaupte, dass im Aphex-Twin Song „Windowlicker“ mehr Abwechslung steckt als im Gesamtwerk der Ramones.
Im übrigen wird mir schlecht, wenn ich heute noch immer diese ultrakonservativen Musikhörer sehen muss, die meinen elektronische Musik sei ach so seelenlos, und nur Bon Jovi und Toto können glaubhaft Emotionen kaufen, denn das sei immerhin noch handgemachte Musik, wie früher. Scheiss auf Innovation, scheiss auf musikalischen Fortschritt. Retro, baby.
Nicht war, misterzet?
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