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Als ich heute morgen über den Umweg Jozef van Wissem („…in philly where jack rose’s spirit hoovers…“) vom Tode Jack Rose’s erfuhr, wollte die Uhr nicht mehr in rechten Bahnen laufen, so dass ich einen Zug später zur Arbeit nehmen musste. Ich hatte das bisher nie so recht erfahren, wie das ist, wenn ein mitten im Schaffen stehender musikalischer Favorit stirbt – und das es eben doch mehr ist, als das objektive Wahrnehmen des bloßen Dahinscheidens eines von außen Betrachteten.
Da ich keine persönliche Beziehungs zu Jack Rose gepflegt, ihn nur als aufmerksam Hörender wahrgenommen habe, ist wohl das ergreifenste wie aufwühlendste Gefühl, dass mit seiner letzten Veröffentlichung „Jack Rose & The Black Twig Pickers“ ein unwiderruflicher Schlussstrich gesetzt ist. Posthum erscheinende Songsammlungen hin oder her: All die Gedanken an die künstlerische Fortentwicklung von Jack Rose, die man sich als Freund seiner Musik gemacht hat und all das fortgeführte Suchen und Finden eines roten Fadens in seiner reichhaltigen Diskographie, nehmen mit dem 5. Dezember 2009 ein Ende.
Jack Rose ist für mich neben Alasdair Roberts, James Yorkston und einigen anderen vereinzelten Musikern, einer der wichtigesten Solokünstler dieses langsam endenden Jahrzehnts. Welchen Stellenwert er für meine musikalische Sozialisition und das Finden und Benennen meiner eigenen Vorlieben hat, kann ich kaum in Worte fassen. Aus der Ferne bin ich ihm zu außerordentlichem Dank verpflichtet.
Das oben gepostete Foto, dass gastrisches_greinen gestern Abend schon hochgeladen hat, war mir immer die liebste Aufnahme seiner selbst, strahlt sie für mich die große Hingabe, die Versunkenheit und, ja, den spirit aus, den er für mich auf Platte wie auch vor einigen Wochen bei einem Liveauftritt in Krefeld transportiert hat. Genau so werde ich ihn auch in Erinnerung behalten. Adieu, Jack!
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