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CleetusBR3 hat, soweit ich weiß, eine neue Musikchefin, daher der Richtungswechsel (der allerdings Antenne Bayern fast 10% gekostet hat, bis jetzt). Auf deinen Post hin, hab ich am Wochenende mal bewusst BR3 gehört, außer der selben Grütze, die schon seit 15 Jahren in dieser Form gesendet wird (Wortbeiträge, kabarettistische Versuche der Moderatoren mit Hilfe von Vocodern witzig zu sein) war da vor allem ein Thema präsent: „Los Rockos“, die Rockwochen. Und in der Tat, man fasst es nicht. Die Inbrunst und tiefste Verehrung mit welcher da mancher Classic-Rock-Track angekündigt wurde ist peinlich und Fremdschämung in höchstem Maße zugleich, man spricht von unvergesslichen Momenten in der Geschichte der Musik (Frankie goes to Hollywood – The Power Of Love), Songs die alles Nachfolgende beeinflusst hätten (The Troggs – Wild Thing) oder gar von bombastischen Stadionrockperlen (Queen – We will rock you). „BR3, das ist harter Rocksound auf der einen Seite und Disko-Klassiker auf der anderen. Außerdem das Beste aus den 80ern, diese Vielfalt kriegen sie bei keinem anderen Sender!“
Solange sich die content radio-Sender kommerziell lohnen, sollen sie so weiter machen, danach bitte sofort in die Luft sprengen. Alle.(Gefreut hab ich mich allerdings, als zum Geburtstag von Chaka Khan, 3 Songs hintereinander liefen.)
Hab eben auf der Autobahn auch mal wieder BR3 ertragen müssen, dieses „Los Rockos“ sorgt für derartiges Fremdschämen, dass man fast freiwillig den Zaun der nächsten Autobahnbrücke durchbrechen will.
Was zusätzlich schon immer schrecklich an diesen Sendern war: Einblenden von grenzdebilen Anrufen, die Sätze wie „Ihr seits wirglich subber!“ ins Telefon johlen. Wird noch wesentlich gesteigert eingesetzt, wenn wieder eins der AntenneBayern3Dingsbums-Festen ansteht (Almhüttn, Schwimmbad, Sommerfest, Herbstgaudi, was weiß ich…)
Richtig nervig ist momentan bei solchen Sendern aber eine (relative) Neuerung: „Vorschau“ auf kommende Songs. Das geht soweit, dass unmittelbar vor dem Song der allseits bekannte Refrain kurz eingespielt wird, damit man auch als musikalisch Scheintoter noch die Gassenhauer erkennt und dranbleibt. Argh!