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was ich jetzt auch endlich mal lesen will, ist kodwo oshuns buch über afrofuturismus, das – aus der spät-90er-sicht heraus – über ganz viele meiner helden einen interessanten bogen zu spannen scheint. das gibt es komplett hier, wie ich gerade sehe, aber auch in der – wahrscheinlich kongenialen – übersetzung von dietmar dath.
wenn ich das richtig verstehe, geht es um eine traditionslinie schwarzer musik, in der beat und raum als futuristische konzepte zusammengedacht werden, anstatt sie weiterhin auf einfachheit, straße und soul zu beziehen. oshun interessiert sich demgegenüber über die diversen soundtechnischen ambitionen schwarzer musik, die viele kritiker eher als entmenschlichung wahrnehmen: die postproduktion von miles & macero, hancocks synthesizer, alice coltrane als remixerin von john (aber auch johns OM und KULU SE MAMA als lsd-bedingte „erweiterungen“), sun ra, schließlich hiphop und detroit techno. ist ja im prinzip auch die spielwiese von thomas meinecke, aber sprachlich geht oshun natürlich in die vollen (mit einem groben musikkritiker-diss), das macht bei anlesen schon großen spaß.
aber wahrscheinlich kennen das hier auch einige.
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