DLF: Mo, 22:05 Uhr: Rock et cetera
Genie und Neurose – der amerikanische Keyboarder und Sänger Donald Fagen
Von Christiane Rebmann
„Als Donald Fagen und Walter Becker vor 40 Jahren die Band Steely Dan gründeten, setzten sie sich mit ihrer Musik zwischen alle Stühle. Ihr von Jazz durchsetzter, eleganter Pop klang eigentlich zu zickig für Popliebhaber, zu funky für Jazzpuristen und zu ätherisch für Funkfans. Trotzdem konnten sich Anhänger aller Musikrichtungen auf Steely Dan einigen. Mit Songs wie ‚Do It Again‘ und ‚Rickie, Don’t Lose That Number‘ schaffte die Band den Einstieg in die internationalen Hitlisten. Anfang 1981 trennten sich Steely Dan für zwölf Jahre, und Becker und Fagen arbeiteten solo weiter. Als Fagen schließlich vor 30 Jahren sein Debüt ‚Nightfly‘ veröffentlichte, erntete er dafür ähnlich euphorische Kritiken wie zuvor mit Steely Dan.
Seine vierte Solo CD ‚Sunken Condos‘, für deren Titel er sich von Claude Debussys Werk ‚Die versunkene Kathedrale‘ inspirieren ließ, schließe stilistisch und vom Konzept her dort an, wo er mit ‚Nightfly‘ aufgehört habe, sagt der New Yorker Musiker, der im Januar 65 wird. Seine Texte werden immer noch von neurotisch skurrilen Figuren bevölkert, die ihre psychischen Defekte pflegen.“
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