DLF: Mo, 22:05 Uhr: Rock et cetera
Subtile Dynamik –
die englische Musikerin
LoneLady
Von Paul Baskerville
Schon seit vier Jahren kann man sich beim Computernetzwerk MySpace-Demos von LoneLady anhören. Dort hat sie ihre erste Fangemeinde aufgebaut, aber es gibt neuerdings auch ein richtiges Album. Es heißt „Nerve up“, erschienen bei Warp Records in Sheffield. Das ist ein Label, das seit 20 Jahren überwiegend elektronische Themen im Programm hat. Wenn Warp sich für Künstler mit einer Gitarre entscheidet, dann müssen sie wohl außergewöhnlich sein. Die Songs von LoneLady sind alle sehr kompakt und sparsam gemacht, es gibt keine überflüssigen Komponenten, nur das Notwendigste wird geboten. Lieblich ist die Musik auch nicht, sie erzeugt eher ein musikalisches Hochspannungsfeld. Dennoch haben die Songs etwas Subtiles. Lone-Lady alias Julie Campbell aus Manchester passt zu dieser Beschreibung. Sie ist zierlich, aber an Kraft fehlt es ihr nicht. Im Gegenteil: Sie ist eine der dynamischsten neuen Songschreiberinnen in Großbritannien. Während viele Künstler erzählen, ihre Debütplatten hätten sich aus einem Hormonrausch heraus fast von allein geschrieben, sagt LoneLady, dieses Album wäre schwierig gewesen.
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