Re: Horace Silver

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gypsy-tail-wind
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Etwas allgemeineres, was mir beim Wiederhören der Musik von Silver immer wieder aufgefallen ist: sein „comping“ ist äusserst eigenwillig und stark, es gibt der Musik auch während der Soli eine Struktur. Besonders auffällig ist etwa, dass Silver immer wieder auf alle vier Schläge spielt, das gibt zusammen mit der Rhythmusgruppe einen guten Effekt, irgendwie stotternd aber auch sehr swingend, und die Musik erhält einen fetten Boden, was ja auch mit Solisten wie Mitchell und Cook gut ist (da sie ja beide nicht gerade vor Charakter und Persönlichkeit strotzen). Dieses „comping“ mag bei weniger genauem Hinhören auch zur Gleichartigkeit vieler Silver-Alben beitragen, aber mir gefällt es beim genaun Hinhören sehr gut! Es zeigt einmal mehr Silvers Bewusstsein für musikalische Organisation, die ja im Hardbop sonst sehr oft viel zu kurz gekommen ist.

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