Re: Mitch´s Top 50 Künstler/Bands

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mitchryder

Registriert seit: 08.07.2002

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15. Otis Taylor

Der dritte Künstler, der es in kürzester Zeit schaffte, in meinen Favoritenkreis zu kommen, ist Otis Taylor. Im Gegensatz zu Sophie Zelmani eroberte mich Taylor mit der brachialen Urgewalt seiner Bluesstimme und der minimalistischen Instrumentierung seiner Songs. Oft nur mit Gitarre begleitet überzeugt er mich mit seinen Texten. Seine Songs sind musikalisch bildlich wahrzunehmen, da er mit lebensnahen Effekten (Kindergeschrei, Zuggeräusche, u.a.) sie ausstattet und der Hörer eine Vorstellung der Geschichte bekommt.

Taylor gibt mir eine Vision, wohin sich der Blues entwickelt. Zeitgemäß in den Texten und traditionell aus der schwarzafrikanischen Musik hergeleiteten, wirbt er für das Engagement des Einzelnen.
Blues wird bei ihm zu einer gemeinsamen Sache von Kopf- und Bauchmusik. Untrennbar, was wiederum heißt, man ist für oder gegen ihn. Sein Blues ist nicht nur eine Haltung sondern vielmehr politische Stellungnahme. Das haben sich bisher nur wenige in dieser Form getraut, umso mehr polarisiert auch seine Musik. Für mich ist seine Musik ein Identifikationsfaktor, dem ich mich anschließen kann.

Gradlinig und frei von einengenden Konventionen baut er einen Song um den Text auf. So spielt z.B. selbst ein Cello Blues, wenn es der Anstrich eines Songes erfordert. Eine Aussage wird untermauert mit einem Geräusch, welches Bestandteil des Blues dann durchaus wird.

Taylor ist modern. Sein Blues ist modern. Seine Geschichten oft alt und doch stets zeitgemäß. Ich freue mich darauf noch vieles von ihm zu hören.

Lieblingsalbum: White African
Lieblingssong: Rain so hard und Buy myself some freedom

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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.de