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uncle meatSo wie ihr von euren High-End Zeiten aus der Jugend schreibt , klingt dass für mich ein bischen wie, in der Jugend hatten wir noch Träume , heute sind wir realisten.
In meiner Jugend ( ende der 60er ) war ein Thorens ein Traum , heute habe ich einen Transrotor und es macht einfach Spass.
Das mit den Träumen in der Jugend kann durchaus hinkommen. Zumindest bei denen, die sich z.B. gegen Ende der 1970er oder in den „goldenen“ 1980er Jahren als junge Menschen mit Hifi oder gar High End beschäftigt hatten.
Ich gehöre selbst zu dieser Spezies, und bin bereits als Schüler in den einschlägigen Hifi-Läden meiner Gegend herum gestromert, wann immer es die Zeit erlaubte oder ich vielleicht auch grad mal Lust hatte, „blau“ zu machen.
Damals auf der „Penne“ eignete ich mir ein durchaus fundiertes theoretisches Basiswissen in Bezug auf Elektroakustik an und hörte mich -auch als Schüler mit wenig Moos- durch vieles durch, was gut und teuer war.
Dabei träumte ich auch längere Zeit von McIntosh-Röhrenverstärkern oder Bandmaschinen von Revox oder Tandberg. Die Gerätewelt war zu dieser Zeit (gegenüber heute) sehr überschaubar und es gab noch ziemlich viele echte Hifi-Läden mit fundierter Beratung und gutem Service.
Eine der tollsten Sachen, die ich in dieser Zeit für etliche Stunden hören konnte, war z.B. eine „BM 20“. Damals schon eine legendäre Aktiv-Lautsprecherbox von Backes & Müller, einem ursprünglich saarländischen Hersteller aus Homburg an der Saar. Die waren damals schon horrend teuer und kosteten um die 20.000 D-Mark fürs Paar. Für mich natürlich so weit entfernt wie die Venus und vollkommen unerschwinglich. Aber diese Speakers für mehrere Stunden hören zu können, das war ein absolutes Erlebnis der besonderen Art. Und das auch noch als Schüler, der bei „Hifi-Braun“ in Saarbrücken an einem Freitag Morgen in den Laden kam und freundlich und zuvorkommend empfangen wurde. Herr Braun persönlich sah zwar, daß ich diese Teile mit absoluter Sicherheit nicht kaufen konnte, aber im Hinterkopf hatte der gute Mann den Kunden von morgen.
Sowas gibt es heute im Grunde kaum bis gar nicht mehr, die kleinen feinen Hifi-Läden mit guter Beratung und Service sind weitestgehend verschwunden. Aber es sind halt schöne Erinnerungen an eine Zeit, in der der für viele Hifi-Begeisterte die Welt noch weitgehend in Ordnung war und der technische Fortschritt noch nicht die großen Sprünge machte, die so ab Mitte der 1990er Jahre aufkamen und man von der Flut der neuen Geräte und der Weiterentwicklungen manchmal schier erschlagen wurde.
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[kicks sagt:] ( schon alleine dass da keine Nüsse drin sind zeigt dass es ein allgemeiner check is )