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Angel (Stevie Nicks)
Sie scheint für die längeren Songs zuständig zu sein, hat auch die längsten Texte. Ein langsam aufbauender Song, der zum Schluss in die Schrill-Phase wechselt. 4,5 Punkte für Fleetwood Mac.
Hier kommt die Heimorgel, nebst Rhythmusmaschine zum Einsatz. Grässlich. Und der Gesang und alles. Nein neinnein. Max 3,5 Punkte.
That’s Enough For Me (Lindsay Buckingham)
Das ist der zweite Teil von The Ledge. Eine kurze Impression, eine Idee, kunterbunt. 4 Punkte für Fleetwood Mac.
Yeah, das ist auch ganz schön viel für den Sänger. Ich habe aber das Gefühl, dass diese Persiflage gelungen ist. Ebenfalls 4 Punkte.
Brown Eyes Christine McVie)
Ein atmosphärischer Song, wieder mit Chor, klingt geschlossen und baut langsam Spannung auf. Aber wo will er hin, einfach nur Sha-La-La. 4 Punkte für Fleetwood Mac.
Hier greifen CvB das erste Mal neben die Stilkiste und finden die Seele des Originals nicht. Es ist auf jeden Fall nicht die Sha-La-La-Stelle und auch nicht die Zerrissenheit und Uninstrumentierung. Dies ist kein Patchwork. 1 Punkt, weil sie den Song noch erkennen lassen.
Never Make Me Cry (Christine McVie)
Ein ganz sparsam arrangiertes Stück, dass sich auf den Gesang stützt, der hier passender nicht sein könnte. 4,5 Punkte für Fleetwood Mac.
Hier mangelt es dem Sänger von CvB ganz klar an der Feinabstimmung. Oder er will mich zum weinen bringen, aber nicht aus Wonne, sondern aus Ohrenschmerz. Ansonsten ziehen sich CvB hier achtbar aus der Affäre. 4 Punkte.
I Know I’m Not Wrong (Lindsay Buckingham)
Wieder dieser treibende Beat. Eine Band auf dem Weg. 4 Punkte für Fleetwood Mac.
Solche Titel liegen CvB ganz klar. Die werden ganz harmonisch gecovert und nur wenig verfremdet. Das liegt aber auch am dankbaren Original, dass Dudelsäcke, Hysterie und Bodenständigkeit zugleich zulässt. 4,5 Punkte.
Honey Hi (Christine McVie)
Fast ein Kinderlied. Dann soll es auch so klingen. 4 Punkte für Fleetwood Mac.
Wer die Version von CvB nicht kennt, unbedingt besorgen. Am Produzent gespart und schon muss an belebten Straßen aufgenommen werden. Mit Mandoline und anderem Text. Einzige Möglichkeit offensichtlich, den Kinderlied-Charakter in etwas grotesk-ernsthaftes umzuwandeln. 5 Punkte.
Beautiful Child (Stevie Nicks)
Ist dass das Herzstück? Monumentales Klagelied, wobei der Chor anstachelt, besänftigt und das Klavier sie notorisch aufspielt, in immer währenden Wiederholungen. 5 Punkte für Fleetwood Mac.
Da ist etwas sehnsüchtiges. Die Sehnsucht, eine stimme wie Stevie Nicks zu haben. Da ist ein Chor, der wirklich natürlich klingt. Die Musik frischt auf, weiss aber, dass sie nur den Hintergrund bildet. Vom Original meilenweit entfernt und doch so nah. 5 Punkte.
Walk A Thin Line (Lindsay Buckingham)
Langatmiger Beat. Das ganze Lied zieht sich ohne Schmiss hin und endet irgendwann. Viel zu lang. 3 Punkte für Fleetwood Mac.
Wenn ich das von CvB zum ersten Mal hören würde, fände ich es gar nicht so schlecht. Es ist um Längen besser und interessanter, als das Gewummere des Originals. Als Song insgesamt eher schwach, was CvB zur Mitte und zum Schluss auch noch mal deutlich machen. Wenn schon Schwachsinn, dann aber bitte mit Hirn. 4,5 Punkte.
Tusk (Lindsay Buckingham)
Allein das Schlagzeug ist ohne Solo schon vier Sterne wert. Dazu der Chor, Gitarren , Chor, Trompeten und dann das Solo. 5 Punkte für Fleetwood Mac. Höchste Kunst.
Eigentlich schon vorprogrammiert, dass CvB hier nicht Schritt halten können. Da sie aber ihr eigenes Ding zaubern bekommen Sie für Ausdruck und Umsetzung bis zum Schlagzeug-Solo auch 5 Punkte, danach Punktabzug, am Ende ein lachende 3,5.
Never Forget (Christine McVie)
Wieder so ein Song, der aus dem Nichts kommt und irgendwohin geht, mit klaren Strukturen.
Musik passt zur frohen Erinnerung. 4,5 Punkte für Fleetwood Mac.
Dieser von CvB bevorzugte Effekt auf dem Gesang und die Schräglage wirkt hier mehr aufgesetzt und Erwartungen befriedigend, als echt. Zum Schluss wirklich ermüdend und nur noch 4 Punkte wert.
Zwischenstand zweite Halbzeit 4,25 : 3,7 für Fleetwood Mac
Das Fleetwood Mac bei mir deutlich besser weg kommen, kann daran liegen, dass ich das Original schon ewig kenne. Camper Van Beethoven erst kurz seit der Thread-Öffnung. Sie wollen eigentlich auch etwas anderes machen, haben sich aber in meinen Ohren diesem Meisterwerk des Lo-Fi, dem wohl wirklich fehl eingeschätzestenteteteten (Unzulässiges bitte streichen) FM-Album in einer Art und Weise genähert, die man durchaus als „würdevoll“ bezeichnen könnte.
Nur rhetorisch, daher ohne näheren Sinn, aber ich wage zu bezweifeln, dass Fleetwood Mac es mit CvB ebenso geschafft hätten. Ich finde viele Songs in beiden Versionen großartig.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.