Re: TUSK

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The Horst of all Horsts

Registriert seit: 18.06.2003

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Weiter geht´s.

Song #6 – What Makes You Think You´re The One
Im Rolling Stone-Special war ja nachzulesen, dass Tusk fast schon ein Buckingham-Solo-Projekt mit sporadischer Beteiligung der Rest-Truppe war. Und so wundert es dann auch nicht, dass die besten Songs auch von Buckingham stammen, so wie dieser hier. Kraftvoll gesungen, energisch scheppernde und dominate Drums. Pop at its best.
Camper van Beethoven schalten in ihrer Version einen Gang zurück. Ruhig, fast zu gemächlich, fließt der Song dahin, weit weg von der Kratzbürstigkeit des Originals.
Punkt für Fleetwood Mac.

Song #7 – Storms
Zweiter Beitrag von Stevie Nicks. Stürme sind das nicht, die da entfacht werden, eher laue Lüftchen. Aber seien wir nicht ungerecht. Der Song ist schon schön. Nicks-Qualität, aber ohne Überraschungsmomente.
Sehr brave und zurückhaltende Version mit Krummenacher als Lead-Sänger, der hier mehr überzeugt als bei seinen beiden Parts vorher. Wie das Original ist auch das Cover dennoch etwas zu lang geraten.
Unentschieden.

Song #8 – That´s All For Everyone
Braucht man nicht nachzusehen. Ganz klar eine Buckingham-Nummer. Nicht so treibend wie „What Makes You Think…“, aber wieder eine feine Nummer mit schönen Background Vocals, nicht so zuckersüß und dominant wie so oft bei Fleetwood Mac. Während McVie und vor allem Stevie Nicks Songs abliefern, die man nach Rumours so und nicht anders erwartet hat, nur um ein paar Qualitätsstufen darunter, so bemüht sich Buckingham um neue Sound und Ideen – mit durchaus passablem Ergebnis.
Hämmerndes, maschinenartiges Backing dominiert die Camper-Version, nebst Dekonstruktion der Background Vocals. Funktioniert. Der entscheidende Schritt weiter, den Buckingham vielleicht im Kopf hatte, aber sich nicht traute? Wer weiß?
Unentschieden.

Song #9 – Not That Funny
Die Synthese von “What Makes You Think …” und “That´s All For Everyone”. Wie hieß es im RS-Special im Bezug auf New Wave sinngemäß: für einen reichen Sack hatte Buckingham ziemlich viel kapiert. Ja, hatte er. Seien Songs sind für jemanden, wie mich, der zuvor nur Rumours kannte, in der Tat überraschend. Aber es sind nicht nur Experimente, es sind auch richtig gute Songs.
Gute Vorlage, guter Konter. Wie schon im Song vorher, integrieren Camper den Song in ihren Sound-Kosmos. David Lowery als heiserer Shouter, dem man am liebsten eine Familienpackung Pullmoll hinhalten möchte, es sich dann aber anders überlegt, weil er so am Besten ist.
Unentschieden.

Song #10 – Sisters Of The Moon
Achtung, Nicks kommt. Entwarnung. Hier geht es weniger beschaulich zu als vorher. Treibende Nummer mit einer erdigen Nicks und sehr schöner Lead-Gitarre.
Loops, Computer-Drums und als Krönung wird der Text rezitiert – von einer Frauenstimme, die in ihrer Monotonie und Verzerrung an eine Telefonansage erinnert. Nein, viel mehr ist CvB nicht eingefallen. Da fällt die Wertung diesmal nicht schwer.
Punkt für Fleetwood Mac.

Zwischenstand
Fleetwood Mac – Camper van Beethoven 5,5 : 4,5

To be continued. Maybe.

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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?