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Stormy MondayDas ist zu überlegen. Nur sollte das Ding dann nicht mehr als „Song- Contest“ laufen. Die Animationskünstler wird das freuen. Und nächstes Jahr ist dann Roland Emmerich für ein gutes Gelingen zuständig. Hurray!
Ich weiß, es ist schwer, aber blicken wir dem Feind doch mal für drei Minuten ins tändelnde, seine Substanzlosigkeit zu verbergen suchende Angesicht.;-) Hast Du die Sendung überhaupt gesehen? Die meisten Auftritte waren – wie immer – im Grunde konventionell. Da steht jemand auf der Bühne und singt. Fertig. So wie übrigens auch Conchita im vergangenen Jahr. Sie stand einfach da und sang. Und trug dazu ein Kleid und – jetzt kommt’s, halt Dich fest – einen Bart! Ein Effekte-Overkill, dagegen ist Emmrich ein Kammerspiel-Regisseur.
Schauen wir furchtlos weiter hin. Manche versuchen es beim ESC mit einer Tanz-Performance. Ich weiß, es ist für Rocker schockierend, aber Tanz gehörte zur Musik immer schon dazu. Ehrlich! Selbstverständlich ist mancher tänzerischer Beitrag beim ESC eher freiwilliger oder unfreiwilliger Klamauk, aber es gab auch durchaus wieder durchdachte Choreographien wie beim belgischen Beitrag. (Ich weiß, „durchdachte Choreographien“ gibt es gar nicht – es ist immer „Bodenturnen“.) Und was hat sich dieser Schwede da jetzt erlaubt? Er tanzte mit Strichmännchen. Die standen noch nicht mal auf der Bühne, muss man sich mal vorstellen! Wie soll man sich da noch auf den Song konzentrieren? Ich verstehe das Drängende des Problems!
Aber will wirklich jemand die Kurkonzert-Atmosphäre der 60er und 70er Jahre zurück? Der ESC ist eines der wenigen wirklich großen Live-TV-Ereignisse, das nichts mit Sport zu tun hat, was ihn allein schon erhaltenswert macht. Das funktioniert natürlich nur, wenn es sich auch mit den technischen Möglichkeiten immer weiter entwickelt. Und wurde nicht früher nach der Sendung auch vor allem über Sandie Shaws fehlendes Schuhwerk, Björns sternförmige Gitarre, das hurtige Tänzeln der Brotherhood Of Man und das quietschgrüne Kleid von Joy Fleming gesprochen?
sparch
Aber ziemlich cleverer Durchschnitt. Ruhige Strophen + hymnischer Refrain ergeben ja fast schon einen Prototyp für einen ESC-Siegertitel. Die zugehörige Show macht dann den Rest. Wobei ich denke, dass der Song auch ohne Show nicht chancenlos gewesen wäre.
Das denke ich auch. Und klar, das war im besten Sinne hochprofessionell, man weiß halt in Schweden, wie es geht.
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