Re: Eure Album-Top100

#209021  | PERMALINK

julieanne

Registriert seit: 25.01.2003

Beiträge: 117

Aber schlimm finde ich DAS schon, da es zu Einseitigkeit und Verblendung führt.

würde ich nicht so drastisch sehen. es reicht doch, wenn ein aspekt eines kunstwerks dich erreicht, oder?

ich finde den anspruch wiederum etwas theoretisch und hochgehängt. es hat nicht jeder die zeit und die lust, sich mit kunst auseinanderzusetzen. und es gibt genug lebensbereiche die genauso wichtig oder unwichtig sind. man kann in einem bereich nicht alles wissen, und man kann schon gar nicht alle bereiche kennen.

und schön für die, die ihre bestätigung aus der beschäftigung mit kunst ziehen. jemand, der diesen anspruch nicht hat, kann auch ohne sie glücklich sein (ketzerisch gesprochen: vielleicht gerade dann!).

Vielleicht wird hier das Bild von Kunst jetzt aber zu eng begrenzt.
Ich denke, es kann so ziemlich alles Kunst sein, solange es irgendjemand als Kunst erkennt. Und ich denke da liegt das Problem, dass nicht wenige Menschen „blind“ sind für so etwas. Das hat aber nichts mit Zeit und Aufwand sich damit zu beschäftigen zu tun, sondern, ich denke, eher mit der natürlichen Gabe sich zu wundern, zu staunen- so wie es ein Kind auf natürliche Weise macht.
Auf der anderen Seite gibt es dann wieder „Künstler“ oder besser gesagt berühmte Menschen, die entweder zu platt sind in ihrer „Kunst“ (wie bei sogenannter „kommerzieller Musik“) oder SO „alternativ“ sind oder auch sein wollen, dass ihre „Kunst“ meines Erachtens oft zu einseitig ist.
Und eben deshalb denke ich jetzt, dass sowohl Zuhörer/Zuschauer/Leser oder was auch immer sowie Künstler sich beiderseits gleichermaßen bemühen müssen, um die Kunst zu erkennen. Das „Bemühen“ des Zuschauers/Zuhörers ist aber, wie gesagt, denke ich nur das, dass er offen ist und noch die natürliche Fähigkeit hat sich zu wundern.

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Der Urgrund alles Schönen besteht in einem gewissen Einklang der Gegensätze. Die äußersten Gegensätze berühren sich.