Re: THE BEATLES – Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band

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herr-rossi
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Ein immergrünes Thema. „Sgt. Pepper“ war für mich das erste Album, dass ich in dem Wissen hörte, es sei ein ganz wichtiges. Das hatte ich der Bravo entnommen – ich meine, es war eine Besprechung von Paulchens „Tug Of War“, wo der Rezensent meinte, ihm sei es hierbei wie mit „Sgt. Pepper“ gegangen – erst nichts verstanden, dann sei das Album aber immer mehr „gewachsen“. War mir damals auch neu, die Sache mit den Alben, die beim Hören „wachsen“ :rolleyes: . Bis dahin gab’s für mich nur „instant classics“ – oder wieder zurück in den Plattenschrank.
„Sgt. Pepper“ kam via Flohmarkt und wurde mit dem nötigen Ernst gehört. „Hängen“ blieben aber nur die Songs, die mir sofort gefielen: Der Titelsong, „With A Little Help“, „She’s Leaving Home“, „When I’m Sixty-Four“ – für Humoresken und Sentimentalitäten dieser Art bin ich bis heute empfänglich. Ich mag auch „Yellow Submarine“ und „Octopussy’s Garden“. Aber natürlich ist nichts davon auch nur annähernd so gut wie „Ticket to ride“, „We can work it out“ u. ä. Das empfand ich damals schon so (ich kannte „1962-1966“ – und zwar auswendig, das blaue Doppelalbum dagegen noch nicht). Es blieb Ratlosigkeit. Hier wuchs gar nichts – das war vielmehr Tur Tur der Scheinriese. Einzig „A Day In The Life“ hatte etwas Besonderes – es versetzte mir mit seiner unerwarteten auratischen Wendung echten Schrecken, den ich genussvoll immer wieder auskostete.
So hatte ich die heute gängige Kritik am Album für mich schon vorweggenommen, aber in dem Gefühl, wohl nicht reif genug zu sein für so große Kunst.

Heutiger Stand: Die Beatles-Alben bis einschließlich „Revolver“ sind toll und essenziell, was danach noch Gutes kam, passt prima auf den blauen „Twofer“, und selbst da ist noch Quatsch wie „I Am The Walrus“ drauf, John Lennons „Ob-La-Di, Ob-La-Da“. Da kann mich auch Noel Gallagher keines Besseren belehren.

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