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misterixWas mir allerdings immer wieder in „Nevermind“-Diskussionen auffällt, ist der Widerspruch, daß die glühenden Nirvana-Verehrer zum einen an den ach so überproduzierten, glatten und „rockarmen“ Produktionen der Achtziger kein gutes Haar lassen und zum anderen den „fetten“ Sound von „Nevermind“ explizit loben, da vorher jede „Indie“-Platte ja so scheppernd und dünn geklungen habe. Na, Holla. Meistens frage ich diese Leute dann, was sie denn vor „Nevermind“ gehört hätten. Meistens kenne ich die Antwort schon vorher: „Metal“. Ach…
Wundert mich. Ich war, als „Nevermind“ erschien noch ziemlich jung (wusste nichts von Pixies oder Sonic Youth oder sonstwem), hörte aber Anfang der 90er auch vor allem Metal und kannte natürlich auch sehr viele Leute, die das ebenfalls taten. Und ich muss sagen, dass Nirvana und „Nevermind“ in Metalkreisen gar nicht gut ankamen (bei mir zunächst auch nicht, erst ein paar Jährchen später): Viel zu schlicht, zu „billig“ war ihre Musik, vermutlich einfach viel zu sehr Pop!
Pearl Jam und „Ten“, die weitaus mehr Rockmusik verkörperten als Nirvana, kamen in jenen Kreisen viel besser an.
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