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Vibrations nennt Neil Young das, was digitalen Klangbildern abgeht. Bob Dylan nennt es impact. Michael Fremer (Absolute Sound) nennt es Musik.
Ja. Und manche nennen es auch „Voodoo“.
Natürlich ist das am Ende abhängig vom subjektiven Empfinden des Einzelnen. Aber: dieses Empfinden ist kein organisch-unabänderliches, sondern Ergebnis von Hörerfahrungen. Weshalb man ja auch von Hörgewohnheiten spricht. Mit anderen Worten: Jeder hat es selbst in der Hand, an welche Hörästhetik er sich zu gewöhnen wünscht.
Da hast Du meine Zustimmung. Ich selber bin mit LPs aufgewachsen. Als die CD 1983 kam, bin ich nach und nach umgestiegen. Ich habe es, wie schon oben angedeutet, immer wieder mit LPs versucht, weil mich viele pro-analog-Argumente natürlich auch nachdenklich gemacht haben. Aber es hat nicht geklappt. Ich höre CDs aus Überzeugung, nicht weil sie praktisch sind oder ich zu faul wäre LPs umzudrehen oder sauberzuhalten oderwasweißich. Und wenn jemand wie Du daherkommt und a) alle Musikhörer, die seine bedingungslose analoge Vorliebe nicht teilen, wenn auch nicht im Wortlaut aber im Prinzip für bemitleidenswerte Konsumheinis erklärt, die nicht (mehr) imstande sind, die Kunstform Musik in ihrer reinen Form zu rezipieren, und B) sich selber in einem Abwasch Vorurteilsfreiheit, gute Ohren und Musikalität bescheinigt, der darf sich nicht wundern wenns bei soviel Provokation ein wenig auf die guten Ohren gibt. Und Audio-Weltbild? Ich hab keins. Bei Dir bin ich mir da aber nicht so sicher.
Aber um mal wieder zur eigentlichen (ansich immer noch sehr interessanten Diskussion zurückzukehren): Was hältst Du eigentlich von Audio-Aufnahmen, bei denen es im Laufe der Aufzeichnungskette Digitalisierung gab (was bei den meisten heutigen Aufzeichnungen wohl der Fall ist)? Eine solche Aufnahme dürfte doch eigentlich „verdorben“ sein, auch wenn sie letztendlich auf Vinyl vorliegt.
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