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Kai BargmannOT: Selbst hier im Forum wird zugegeben, dass Dylan als Autor stärker als als Sänger ist. Sicher ist er charakteristisch, auch eindringlich, aber eine schöne Stimme hat er nicht, mehr als eine halbe Oktave kann er auch nicht und er überhaupt kein Volumen. Nicht umsonst werden seine Lieder so häufig und dann besser gecovert. Bei Künstlern, die gute Vorträger sind, geht das nicht. Deshalb gibt es etwa sowenig Police-Covers. Von Dylans destruktiver Live-Phase mal ganz abgesehen, als er seine Lieder auch noch verstümmelte.
1919 muss ich mir gelegentlich wieder anhören. Auf jeden Fall ist es geschlossener als „New Society”, aber irgendwas stimmte da auch nicht.
Meinst Du mit präzise sparsam? Ich sag Dir mal beispielhaft, was für mich eine präzise Produktion ist: „A Touch of Henry Moore” von den Nits.
Ich meinte in diesem Fall „präzise“ und „sparsam“. Damit meine ich nicht, dass das eine das andere bedingt.
Lass uns jetzt nicht über Dylan reden. Ich weiß, dass es Leute gibt, die das so sehen wie Du (und andere Forumianer, die anonym bleiben wollen ;-)), ich teile die Meinung aber nicht im Mindesten. Dylan hat keine schöne Stimme, aber eine extrem ausdrucksstarke, charaktervolle. Dass es Leute gibt, die seinen nasalen Gesang als zu wenig schön empfinden und Coverversionen bevorzugen – schade. Sie verpassen, was Dylan eigentlich ausmacht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.