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nail75
Aber gerade Roxy Music, gerade diese Band ist doch exzellent gealtert. Natürlich ist es ein Album der frühen 1970er, aber vom Erfindungsreichtum dieser Band könnten viele heutige Bands sehr viel lernen.
Sie könnten nicht nur, sie konnten. Und das in ganz großer Auswirkung in den Jahren von 1976 bis ca. Mitte der Achtziger – und natürlich in punktueller Ausprägung auch in den Jahren danach. Ich muß wohl nicht explizit Bands wie Japan, Ultravox, Simple Minds, Siouxsie & The Banshees, Spandau Ballet, etc. erwähnen (habe ich allerdings wohlweislich gerade getan), um auf die langen sti(y)listischen – und auch soziokulturellen – Schatten zu verweisen, die diese Band imstande war, zu werfen. Vestaubt und lediglich Ausprägung ihres Zeitfensters? Welch Unfug! Die Bedeutung und das Lebensgefühl, das Roxy Music zu verströmen imstande war, ist bis zum heutigen Tage gültig und schlüssig nachzuvollziehen. Die immerwährende stilistische Ausprägung des puren Pop, dessen Styles und Codes, bis hin zu den inszenierten, aber ironischen (Cover-)Artworks und Bandportraits. Und als vollkommene Abrechnung und visionärer (zeitlicher) Vorgriff ein Song wie „In every dreamhome a heartache“ – das ist große Kunst.
Soweit dies, die ersten beiden Alben: *****
Über eine Bewertung der Alben danach müßte ich nochmals in Klausur gehen, aber keines schlechter als ***1/2
Wissen schadet dennoch grundsätzlich nie und es schadet auch nicht, sich Wissen über Musik anzulesen und zu erarbeiten. Die Kenntnis kultureller, poltischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Geschehnisse hilft zweifellos bei der Beurteilung und beim Verständnis von Kultur jeder Art. Dennoch bleibt gerade Musik immer hauptsächlich ein emotionales Erlebnis. Wer keine Emotionen beim Hören der Musik spürt, der wird sie nie wirklich schätzen können.
Yep!
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad