Herr RossiIch möchte ABBA nicht darüber singen hören, dass sie die Enteignung der Großgrundbesitzer und Verstaatlichung der Industrien verlangen. Also: Man hat in der Jugend die Freiheit gesucht, hat dafür alles aufs Spiel gesetzt und verloren, aber man bereut nichts. Muss ein Song mehr erzählen? Das ist kein politisches Lied, das ist nicht „A Change Is Gonna Come“.
Ich möchte auch gar keine politische Botschaft vermittelt bekommen – nicht von Abba, das würde ich irgendwie als demütigend empfinden. Aber von einem Song über die Vergeblichkeit von Utopien erwarte ich mir schon ein bisschen mehr als das oberflächliche „Wir haben verloren, aber die Aufbruchstimmung war toll“-Feeling, noch dazu vermittelt über so Platitüden wie: There was something in the air that night, und There’s no regret. Da kann ich ja gleich ein Interview mit einem fünfundsechzigjährigen Rockstar lesen, der früher mal Heroin konsumiert, Weiber bis zur Syphilisinfektion gevögelt und Hotelzimmer verwüstet hat und heute nur noch ab und zu ein Gläschen Scotch, ansonsten aber Bonsaitee trinkt. Der sagt dann auch: If I hat to do the same again, I would my friend.
Scheiße!
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