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Das Konzert war gut. Die Songauswahl ein kunterbunter Haufen an Songs, die Costello schon lange nicht mehr, selten oder gar nicht gespielt hat. Viele Stücke von `Imperial Bedroom´ und `Punch the clock´. Wie so häufig in „ungewöhnlichen“ Versionen. Teilweise habe ich echt lange gebraucht um die Stücke dann erkennen zu können.
Zum ersten Mal war er auch mit einem Teleprompter unterwegs. Mir war sowieso vorher schon immer ein Rätsel, wie der Mann sich diese unzähligen langen Texte merken kann. Ich find´s okay. Dadurch geht bei Costello der Kontakt zum Publikum nicht verloren. Er ließ es sich auch nicht nehmen wieder eine Runde singend durch´s Auditorium vorzunehmen. (Was für ein Kontrast zum Rod Stewart-Desaster)
Der Sound war schlecht, wie schon lange nicht mehr. Bei den Balladen hatte man eine Chance die Instrumente voneinander zu unterscheiden, aber bei den schnelleren Stücken, war es oft nur noch breiig und laut. Zudem hat Costello intensiv sein Pedalboard, bestehend aus Loopern, Delays, div. Verzerrer, Wahwah, etc für Gitarre genutzt. Auf der einen Art war es schon unglaublich, was er für Sounds aus seinen Amps „gezaubert“ hat, aber wirklich schön war das nicht. Und ich bin schon jemand, der eigentlich auf kaputte (Feedbacksounds) steht. Die Krönung war bei `Chelsea´, wo er auch noch seine Klangoffensive mit Megaphonsounds „würzte“. Nach seiner Mimik zu urteilen, war er auch auf das Ergebnis mächtig stolz. Aber so ist er nun mal. Auch dafür schätze ich ihn sehr.
Aber anscheinend gibt es hier in Deutschland immer weniger, die ihn und seine Musik zu schätzen wissen. Die Tonhalle in D´dorf war bei weitem nicht ausverkauft. Eher mäßig gefüllt, würde ich mal sagen. Tat aber der guten Stimmung keinen Abbruch. Sicher nicht eines seiner besten Konzerte, aber trotzdem eines an das ich persönlich gerne zurückdenken werde
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Modism...an aphorism for clean living under difficult circumstances