Re: Lars von Trier

#2000077  | PERMALINK

atze-matze

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@ Bluezifer

Breaking The Waves: Zu protestantisch, um von uns die Höchstwertung zu bekommen. Ansonsten aber gut, wenn man ihn als das sieht, was er ist. Eine einfache Liebesgeschichte. Wenn auch streckenweise mit leichtem Hang zum Schmalz auf Groschenheft-Niveau, aber nun gut.

Idioten: Schlecht geschrieben und mit inszenatorischen Mängeln. Die Figurenzeichnung überzeugt uns nicht. Der Film soll gesellschaftskritisch sein, ist aber im Endeffekt über weite Strecken lediglich kolportagehaft und langweilig. Trotzdem hat er seine Momente.

Dancer In The Dark: Gute Grundidee, die von Trier aber grösstenteils verschenkt. Was bei Emily Watson in „BTW“ noch ganz gut funktioniert (eine leicht Zurückgebliebene als Protagonistin), wirkt bei Björk hier bloss noch manieriert und aufgesetzt. Ein Film voller Klischees, der seinen angeblichen Tiefgang nur vorgaukelt. Im Grunde steckt dahinter absolut nichts. Immerhin, einige der Musiknummern würden ganz gut funktionieren, wenn sich von Trier nicht alle Mühe geben würde, diese auch noch zu zerstören. Wir finden, dass er absolut kein Gespür für Rhythmus und Schnitt hat.

Dogville: Der Schlimmste von allen. Eine Geschichte auf dem Sex & Crime-Niveau von „Lenssen und Partner“. Erschreckend eindimensionale Charaktere. Eigentlich großartige Schauspieler (wie etwa James Caan), deren Potential aber voll und ganz verschenkt wird. Ausserdem ist das Ganze mindestens eine Stunde zu lang. Man hat schon viel früher kapiert, wie hier der Hase läuft, aber von Trier kommt einfach nicht von der Stelle. Garniert mit plattestem Antiamerikanismus, gegen den selbst Michael Moore noch überaus sophisticated wirkt. Mitgefühl kommt überhaupt nicht auf, und vielleicht will von Trier das auch gar nicht, aber das ist immer die Bankrotterkläung eines Films: „Das ist langweilig!“ – „Ja! Aber das soll doch auch langweilig sein! Damit will der Regisseur ausdrücken, dass…. bla bla bla“ So ein Unfug.

Insgesamt ist uns von Trier zu dänisch, zu humorlos und vor allem zu prätentiös. Versteht uns nicht falsch: Es gibt auch gute Arthouse-Filme – aber vor allem DITD und Dogville gehören auf keinen Fall in diese Kategorie. Wenn mir die Figuren in einem Film völlig schnuppe sind und mich ihre Schicksale kaltlassen, warum soll ich dann auf Teufel komm raus einen Film gut finden wollen, der es in meinen Augen ganz offensichtlich nicht ist?!?

Gruss, Erik

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Cassa und sido feiern sich selbst[/font][/b]