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MikkoUm die Sache mit der Bildung (die hier einigen irgendwie unangenehm zu sein scheint) anders zu formulieren, man kann Musik hören und dazu spontan ein Gefühl äußern, positiv oder negativ. Man kann sagen, das mag ich und das mag ich nicht. Das ist dann aber auch schon alles. Wenn man sein spontanes Urteil begründen will, muss man sich zwangsläufig ein bisschen mehr mit der gehörten Musik beschäftigen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch Leute, die nicht über eine exzellente musikalische Bildung vermögen, doch in der Lage sind, ihre Meinung mit Begründung mitzuteilen, auch jenseits von „gut“ oder „schlecht“. Ob man die dann als stichhaltig oder sinnvoll empfindet, ist wieder eine andere Frage. Natürlich hilft musikalische Bildung in jeder Hinsicht bei der Beurteilung von Musik, manche Musik ohne solche Bildung zu beurteilen, ist extrem schwer (Free Jazz!).
Aber wie gesagt: Erst die Kunst, dann die Kritik. Man tut als kritischer Musikfan gut daran, das nicht zu vergessen, da hat dani ganz Recht.
Ich wehre mich nicht gegen Bildung oder den Begriff der Bildung, sondern gegen die Idee, die Bildung zur Voraussetzung für Kunstgenuss zu machen. Gerade die Popmusik funktioniert ja offensichtlich nicht so.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.