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Du teilst die Betrachter/Hörer eines Kunstwerkes aber schon wieder in zwei Gruppen ein. Versteher/Nichtversteher und auch bei dir ist das entscheidende Kriterium die Bildung. Ich sehe das anders, ich bin der festen Überzeugung, dass auch ein nicht gebildeter Mensch ohne vorheriges Beschäftigen mit Künstler, Hintergründen, Techniken und Biographien ein Kunstwerk genießen, sich darauf einlassen kann, genauso wie ein gebildeter, gerne auch von seinem Wissen überzeugter Mensch, mit einem ebenso lapidaren wie ungerechtfertigten „Das kann meine 5-jährige Tochter auch malen“ oder „Wenn unser Metzger auf die Schweinehälften klopft klingt das auch nicht schlechter“ um die Ecke kommen kann.
Mir ist das mal wieder zu strikt getrennt und zu schwarz/weiß.
Wir können uns gerne darauf einigen, dass Beschäftigung mit der Materie zu noch größerem Genuss führen KANN. Mir gibt z.B. das Lesen über Musik gar nichts, ich finde es todlangweilig, genausogeht es mir beim Lesen über Filme/ Schauspieler/ Regisseure und ihre Arbeitsweisen. Ich genieße dennoch jede Musik, jeden Film und auch jedes Bild/jede Skulptur, die mich berührt. Und glaub mir, und ich weiß wir sind da wieder in der Kopf/Herz respektive Seele (nicht Bauch)-Diskussion, wenn mich etwas nicht berührt, wird das auch durch Befassen mit dem Thema, den Hintergründen etc. nicht anders. So viel „Un-Bildung“ gönne ich mir.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!