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Da muß ich Otis leider auch widersprechen. Es war kein Zufall, daß Malcom McLaren und Westwood zunächst Klamotten im Stil der 50er verkauften (in der King`s Road 430 lief vor allem früher Rock`n Roll) und Savage zeigt in England`s Dreaming, Anarchy, Sex Pistols, Punk Rock die musikalischen Wurzeln des Punk in den 50ern und 60ern ganz klar auf. Hier nur ein Zitat als Beispiel: „Die Mischung aus gepflegt aggressivem Mod-Pop und amerikanischem Punk aus den Sechzigern bedeutete ebenfalls einen wichtigen stilistischen Einfluß auf die Jahre 1976 und 1977. Seit 1972 förderte eine Serie von Neuauflagen diese Popstile genauso wie die Wiederentdeckung und Wiederaufnahme des Rock`n Roll. Sie wurden von vielen Punkmusikern dies- und jenseits des Atlantik gekauft. Das gilt bis 1967, danach übernahm die Hippie-Extravaganz das Ruder.“ (S.478 f.). Man denke auch z.B. an Nuggets (Electric Prunes, 13th Floor Elevator….), in der erweiterten Auflage befinden sich z.B. The Sonics.
Bei der Aussage von Rossi ist mir etwas unwohl- dies suggeriert, daß Pop im Gegensatz zur Rockmusik immer in der Gegenwart wäre und es hier keine Epigonen gäbe. Nach der Literatur von Simon Reynolds „RETROMANIA“ bin ich mir da nicht so sicher. Anders gesagt: In wieweit Pop noch „der Sound der Gegenwart“ ist, darüber läßt sich trefflichst streiten.
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