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Jan LustigerNatürlich wollte er das. Ellenlange Soli, die Unerreichbarkeit des Musikers, Theatralische Shows und Effekthascherei – das war das Feindbild, von New York bis London.
Weil du vom „Überwinden von Rockismen durch Rock“ geschrieben hast, was schlichtwegs falsch ist, weil die Punkbands Pop-Songs schrieben. Punk ist mehr Pop als Rock, geht zurück auf Rock’n’Roll und Bubblegum, gewürzt mit den aggressiven Gitarren der sogenannten Proto-Punk-Gruppen (Stooges etc.), die nun wirklich als keine Classic-Rock-Acts im heutigen Sinne durchgehen. Black Sabbath und Co. hingegen sind das Gegenteil dessen, wofür Punk (einst) stand.
Dass es so viele Nachahmer gab, die das nicht begriffen und Punk als Rockmusik verstanden haben, ist mit der Grund für den schnellen Niedergang des Genres, wenn du mich fragst. Was es unter dem Label heute alles für Gepose gibt, da hätten sich die Ramones eher erschossen, als so eine Bühne zu betreten.
Ich hatte Punk immer als die Kombination der Knappheit/Eingängigkeit des Pop mit der Härte des Rock verstanden. Unter Rock versteht man doch nicht nur theatralisches wie Led Zeppelin, Deep Purple, Black Sabbath sondern auch Motörhead, Bruce Springsteen, Neil Young, Nirvana etc. , für mich ist das eine Genre-Bezeichnung, ohne jede Wertung.
Ich zähle Punk durchaus zum Rock, nur wollte er eben viele Klischees die sich im Rock etabliert haben überwinden. (Einige Aussagen der Sex Pistols gehen wie gesagt noch einmal in eine ganz andere Richtung, aber da kann ich zur Zeit keine Quellenangaben machen, hoffe das ich nächste Woche das entsprechende Buch zur Hand habe.)
@latho: Jetzt nicht rumzicken, wir sind immer noch on-topic.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.