Re: Rockisten aller Länder vereinigt Euch

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blitzkrieg-bettina

Registriert seit: 27.01.2009

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RosebloodEs gibt ja nicht wenige hier im Forum, die immer wieder gern den Pop-Appeal von einigen Punkliedern loben bzw. darauf aufmerksam machen. Ist dies eigentlich eine Herangehensweise an Punk aus heutiger Sicht? Wie war das damals in der 2. Hälfte der 70s? Wollten die Bands wirklich mit Pop kokettieren? Oder war es vielmehr ein Nebeneffekt? Hatte man damals auch den Punk wegen des Popaspektes gehört? Ich kann mir das nicht so wirklich vorstellen…

Muss man sich sicher unter dem Aspekt der damaligen Musikkultur vorstellen: Nach minutenlanger Saitenquälerei, manischem Getrommel und ähnlicher Demonstration der eigenen Virtuosität werden viele Hörer die kurzen, knackigen, witzigen Songs der Ramones wohl als Wohltat empfunden haben, und möglicherweise da drin auch Pop-Appeal entdeckt. Andererseits kann man in Jon Savages „England’s Dreaming“ nachlesen dass die Punk-Szene rund ums CBGBs sich durchaus von der als oberflächlich empfundenen Disco-Szene abgrenzen wollte. Von Mitgliedern der Sex Pistols gibt es Aussagen dass sie den Beatles eher ablehnend gegenüberstanden und den Stones und Who den Vorzug gaben., also wahrscheinlich auch keine Poppisten.
Ich war ja immer der Meinung dass die Intention von Punk war den Rock zu seinen Wurzeln zu führen, komme jetzt allerdings etwas mit dieser Argumentation ins Schlittern wenn ich lese das Rock erst mit den Ausuferungen Ende der Sechziger begann.

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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.