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Da es scheinbar schon zu viel ist, wenn ein Gitarrist ein längeres Solo spielt, dabei womöglich noch in die Knie geht, irgendwelche „Grimassen“ zieht und das alles dann als Posing und nicht als wirklich natürlicher Ausdruck an sich abgestempelt wird, ein paar weitere Fragen von mir…
Wie bewerten dann diese „Posing“-Gegner das tanzende Laufen von Chuck Berry während seiner Gitarren-Soli? Oder das Zertrümmern der Instrumente von The Who Mitte der 60s? Das Knien von Hendrix und seine brennende Gitarre oder seine mit der Zunge spielenden Gitarrenlicks? Oder gar Mick Jagger als Frontman, der genau all das ohne Instrument auf der Bühne macht, wofür Gitarristen verurteilt werden (z.B. seine „Sympathy For The Devil“-Performance beim Rock’n’Roll Circus 1968)?
Und jeder, der schon einmal mit einem Instrument auf der Bühne stand weiss, dass die berüchtigten „Grimassen“, die gern Gitarristen während ihres Solos ziehen, nicht nur Inszenierung sind. Oftmals kommen diese von allein, ohne sich darüber einen Kopf zu machen, dass man bei diesem Ton nun genau so schauen muss, damit es gut wirkt. Und ich glaube, viele Gitarristen verwenden dann dieses „Posing“ um ein Ventil zu haben. Um die ganze Anspannung, ich nenn es mal Anspannung, während ihres Spielens entladen/rauslassen zu können.
Wenn ich mir die Gitarre umhänge, dann kann ich nicht zu allen Situationen und Spielarten immer nur ruhig dastehen. Zu manchen Dingen muss man sich dazu einfach bewegen, einfach nur, um einen gewissen Freiraum zu fühlen, der dir selbst bei deinem Spiel hilft.
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